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Präparat: B33 (H)
Niere, adult
H.-E.
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Das Nierenkörperchen ist der Anfangsteil des Nephron, an ihn schließen sich der proximale Tubulus (Hauptstück), der intermediäre Tubulus (Überleitungsstück) und der distale Tubulus an. Der distale Tubulus eines Nephron mündet über den Tubulus reuniens (Verbindungstubulus) in ein Sammelrohre. In dieser Abbildung der Rinde sind neben dem Nierenkörperchen Anschnitte von proximalen und distalen Tubuli verschiedener Nephrone zu erkennen. Die einzelnen Abschnitte des Nephron werden auf den folgenden Seiten besprochen.

Architektonische Grundeinheit der Niere bestehend aus dem Nierenkörperchen und den verschiedenen Tubulusabschnitten. Der distale Tubulus mündet in ein Sammelrohr, das aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht nicht zum Nephron gehört. In ein Sammelrohr münden mehrere Nephrone.

Erster Abschnitt des Tubulussystems, der am Harnpol des Nierenkörperchens beginnt und eine Länge von bis zu 14 mm erreichen kann. Man unterscheidet eine Pras convoluta, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Nierenkörperchens befindet und eine Pars recta, die bis ins Nierenmark reichen kann. Die Pars convoluta ist von iso- bis hochprismatischem Epithel ausgekleidet, die Zellen weisen luminal einen hohen Bürstensaum und basal eine Streifung auf, die durch Einfaltungen der Plasmamembran und Mitochondriensäulen hervorgerufen wird. Unpassierbare Zonulae occludentes verbinden die Epithelzellen apikal, basolateral erfolgt der Kontakt zwischen benachbarten Zellen durch interdigitierende Zellfortsätze. Die Epithelzellen der Pars recta sind niedriger, die Mikrovilli dagegen häufig länger als die der Pars convoluta.

Mittelstück des Kanälchensystems der Niere; er folgt auf den proximalen und den intermediären Tubulus und geht in den Tubuls reuniens über, der schließlich in ein Sammelrohr mündet. Am distalen Tubulus lassen sich eine Pars recta distalis (dicker aufsteigender Schleifenschenkel) und eine Pars convoluta distalis unterscheiden. Die Pars recta wird von isoprismatischem Epithel ausgekleidet, dessen Zellen elektronenmikroskopisch kleine Mikrovilli aufweisen, die jedoch lichtmikroskopisch nicht als Bürstensaum erscheinen. Auffällig ist die basale Streifung, die auf tiefe Einfaltungen der Plasmamembranen und säulenartig angeordnete Mitochondrien zurückgeht. Die verhältnismäßig kurze Pars convoluta setzt sich deutlich von der Pars recta ab.

Verzweigte Epithelkanälchen mit einer Länge von ca. 20 mm und einem Durchmesser von ca. 40 µm, in die ca. 10 Nephrone münden. Das Epithel besteht aus hellen Hauptzellen mit deutlich erkennbaren Zellgrenzen und dunkler gefärbten Schaltzellen, die Epithelhöhe nimmt papillenwärts zu. Die Sammelrohre münden in die Ductus papillares, die ihrerseits auf den Papillen münden. Von hier aus ergießt sich der Endharn in die Nierenkelche.