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Präparat: B33 (H)
Niere, adult
H.-E.
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Ein Nierenkörperchen (Malpighi-Körperchen) besteht aus einem zentralen, zelldichten Gefäßknäuel, dem Glomerulum, und der Bowman-Kapsel. Das Gefäßknäuel stülpt sich in die Bowman Kapsel ein, das innere Blatt der Kapsel liegt dem Gefäßknäuel direkt auf, es wird von Podozyten gebildet, von denen man im lichtmikroskopischen Bild nur ihre längsovalen, relativ großen Zellkerne erkennt. Das äußere Blatt grenzt das Nierenkörperchen gegen die Umgebung ab. In den Raum zwischen beiden Blättern wird der Primärharn als Ultrafiltrat aus den Kapillaren abgegeben. In genau zentral getroffenen Glomerula ist - wie hier - der Gefäßpol zu erkennen. Hier treten die zuführende Arteriola afferens und die abführende Arteriola efferens in das bzw. aus dem Kapillarknäuel. Am Gefäßpol des Nierenkörperchens findet sich der juxtaglomeruläre Apparat aus Macula densa, Polkissen und extraglomerulären Mesangiumzellen. Im Gefäßkonvolut des Glomerulum erkennt man die kleinen, heterochromatischen Kerne der Endothelzellen, im Interstitium der Gefäßschlingen liegen die größeren, vielgestaltigen, euchromatischeren Zellkerne der phagozytierenden Mesangiumzellen, die zum mononukleär-phagozytierenden System (MPS) gezählt werden.

Kompliziert gebautes Gefäßknäuel zwischen einer A. afferens und einer A. efferens des Nierenkörperchens. Die A. afferens teilt sich nach ihrem Eintritt in 2-5 Äste auf, aus denen jeweils ca. 30-40 anastomosierende Kapillarschlingen hervorgehen. Das Glomerulum wird von der zweiblättrigen Bowman-Kapsel umgeben, in den Raum zwischen den beiden Blättern wird der Primärharn abgefiltert. Das Endothel der Kapillaren ist dünn und weist Fenestrationen sowie eine geschlossene, relativ dicke Basallamina auf.

Kapsel des Corpusculum renale, die aus zwei Blättern besteht. Das innere (viszerale) Blatt liegt dem Kapillarknäuel auf und besteht aus Podozyten, die stark verzweigte, fortsatzreiche Deckzellen darstellen. Das äußere (parietale) Blatt besteht aus einem einschichtigen Plattenepithel und grenzt das Nierenkörperchen gegen die Umgebung ab. Am Gefäßpol geht es in das viszerale Blatt über. Am Harnpol setzt sich das parietale Blatt in das Epithel des sich anschließenen Tubulus proximalis fort. In den Raum zwischen den beiden Blättern wird der Primärharn als proteinfreies Ultrafiltrat des Blutplasmas abgegeben und gelangt am Harnpol in das Tubulussystem.

Füßchenzellen; stark verzweigte und fortsatzreiche Deckzellen, die das viszerale Blatt der Bowman-Kapsel bilden und der glomerulären Basallamina außen aufliegen. Die Fortsätze der Podozyten erreichen mit verbreiterten Füßchen die Basallamina und sind dort in der Lamina rara externa verankert. Zwischen den Fußfortsätzen entstehen Filtrationsschlitze, deren Weite funktionsbedingt wechselt, im Schnitt jedoch 40 nm beträgt. Die Schlitze werden von dünnen Membranen überbrückt und bilden die letzte Barriere für den Durchtritt harnpflichtiger Substanzen.

Zuführende Arteriole, die die Kapillarschlingen des Glomerulum mit Blut versorgt. Das Blut aus den Kapillarschlingen fließt anschließend in die wegführende Arteriola efferens. Zu- und wegführende Arteriole liegen dicht aneinander und bilden den Gefäßpol des Nierenkörperchens.

Abführende Arteriole, die aus dem Kapillarknäuel des Glomerulum hervorgeht. Es liegt dicht an der zuführenden Arteriole und bildet mit dieser den Gefäßpol des Nierenkörperchens.

Fortsatzreiche, zur Phagozytose fähige Zellen zwischen unmittelbar benachbart liegenden Kapillaren des Glomerulum. Sie bauen vermutlich das von den Podozyten laufend neu gebildete Basallaminamaterial ab. Weiter werden ihnen mechanische Aufgaben zum Ausgleich des hohen hydrostatischen Drucks in den Glomerulumkapillaren zugeschrieben. Extraglomeruläre Mesangiumzellen sind Bestandteile des juxtaglomerulären Apparates.