Dieser
Kurs ist auf ein selbständiges Arbeiten der Studierenden ausgerichtet.
Die Eigeninitiative bestimmt weitgehend den Kurserfolg. Kursleiter, Assistenten
und Hilfsassistenten sind dazu da, Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen beim
Mikroskopieren zu helfen. Machen Sie von der Gelegenheit zu fragen ausführlich
Gebrauch! Selbstverständlich ersetzen diese Beschreibungen keineswegs den
Besuch der Vorlesungen und die Histologiebücher, deren gründliche
Lektüre als Vorbereitung auf das tägliche Kursprogramm vorausgesetzt
wird.
Mikroskop:
Die pflegliche Behandlung dieser empfindlichen Instrumente versteht sich von
selbst. Objektive sind nicht abzuschrauben! Defekte am Mikroskop oder sonstige Probleme beim Mikroskopieren
sind dem Lehrpersonal sofort mitzuteilen.
Zeichnungen:
Von den Präparaten sind Übersichts- und Detailzeichnungen anzufertigen.
Bitte, entwerfen Sie Ihre Skizzen eher zu groß als zu klein. Auch im Zeichnen
Ungeübte sollten Mühe auf ihre Skizzen verwenden, denn das Zeichnen
schult den Blick. - Im gedruckten Skriptum ist die textfreie Gegenseite für
Ihre Skizzen vorgesehen.
Vorgehen
beim Mikroskopieren der Präparate:
Grundsätzlich ist jedes Präparat in folgender Reihenfolge auszuwerten:
Betrachtung mit bloßem Auge, dann der Reihe nach mit schwacher, mittlerer,
starker Mikroskop-Vergrößerung. Dies ist im speziellen Teil der Arbeitsanleitung
nicht immer ausdrücklich vorgeschrieben. Bitte, machen Sie sich stets klar,
was Sie bei jedem Schritt an zusätzlicher Information dazugewinnen. Auch
beim Studium von Einzelheiten mit starker Vergrößerung ist es häufig
vorteilhaft, zwischenzeitlich zur Übersichtsvergrößerung zurückzukehren.
Beim Objektivwechsel ist die Kontrastblende zu korrigieren. - Wenn Sie das Präparat
bei starker Vergrößerung nicht scharf stellen können, liegt
dies meistens daran, daß Sie das Präparat mit dem Deckglas nach unten
(zum Kondensor) auf den Objekttisch des Mikroskopes gelegt haben.
Aufbau
eines Mikroskopes
Das aus Metall gearbeitete Stativ hat einem massigen Fuß, wo die Beleuchtung
eingebaut ist. Das Licht gelangt zunächst in den am Objekttisch angebrachten
Kondensor, der die Lichtstrahlen auf das Objekt fokussiert . Zum Kondensorsystem gehört zudem eine einfache
Aperturblende (auch Irisblende genannt), mit deren Hilfe man die wirksame Öffnung
der Kondensorlinsen (Apertur) einstellen kann. Auf dem Objekttisch befinden
sich die Objektklammern, die den Objektträger (das Glasplättchen)
festhalten. Der Objekttisch kann durch zwei Drehknöpfe (Grob- und Feineinstellung)
nach oben und unten bewegt werden, so wird das Objekt fokussiert. Am oberen
Teil des Stativs ist der Objektivrevolver mit vier Objektiven angebracht. Darüber
befindet sich der Tubus, an dessen Ende das Okular.
Wichtig für die
Handhabung des Mikroskopes ist die richtige Einstellung der Beleuchtung (Köhlern):
- als erstes schaltet man die Beleuchtung ein und reguliert die Helligkeit
- die Aperturblende wird zur Hälfte geschlossen
- die Feldblende an der Leuchte wird komplett geschlossen
- den Kondensor solange heben und senken, bis der sechseckige Rand der Feldblende
scharf zu sehen ist
- nun muss das Bild der Feldblende mittels der Justierschrauben am Kondensor
auf die Mitte eingestellt werden
- die Feldblende wird nun so weit geöffnet, bis ihr Rand gerade eben nicht
mehr zu sehen ist
- die Aperturblende wird zur Kontrastoptimierung weiter geöffnet oder ggf.
weiter geschlossen
Die Helligkeit darf niemals
durch die Aperturblende oder durch das Verschieben des Kondensors geregelt werden,
da sonst alle Einstellungen unnütz werden. Einzig der Regelknopf der
Leuchte darf hierzu bedient werden.
Zusammenfassende
Angaben zur histologischen Technik
Die meisten Kurspräparate sind gefärbte Dünnschnitte (4-20 µm).
In abweichenden Fällen ist die besondere Herstellungsart angegeben: Häutchenpräparat
(bei dünnen Häuten wie Pleura), Zupfpräparat (Bindegewebe), Abstrich-Präparat
(Zytologie). |