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Präparat: 91 (F)
Barrett-Ösophagus mit Adenokarzinom
H.-E.

In diesem Schleimhautanteil des Präparates ist die Drüsenarchitektur vollständig aufgehoben. Die Epithelien wachsen z. T. in soliden Verbänden. Die Zellkerne sind teilweise pleomorph und zeigen z. T. prominente Nukleolen. Die Grenze zwischen Epithel und Stroma ist unscharf. Hierbei handelt es sich um ein Adenokarzinom, hervorgegangen aus einem Barrett-Ösophagus. Adenokarzinome des Ösophagus sind selten. In der Regel (>90%) entstehen im Ösophagus Plattenepithelkarzinome. Die Karzinome sind meist in den physiologischen Engstellen (Ösophagusmund, Bereich der Trachealbifurkation, Kardia) lokalisiert. Sie können zu Ösophagusstenosen, oder ösophago-trachealen Fisteln führen und sich per continuitatem in das Mediastinum und die angrenzenden Organe ausbreiten. Sie metastasieren primär lymphogen in die regionären Lymphknoten, können jedoch auch hämatogen metastasieren, z. B. in Lunge und Leber

Auch polymorph, vielgestaltig; im Gegensatz zu monomorph, eingestaltig. Bei Neoplasien wird die Gestalt der Tumorzellen bewertet. Je unterschiedlicher (pleomorpher) die Tumorzellen untereinander sind, desto geringer ist der Tumor meist differenziert. Dies gilt allerdings nicht für alle Tumoren. Phaochromozytome (neuroendokrine Tumoren der Nebenniere und des Grenzstrangs) können hochgradig pleomorphe Tumorzellen aufweisen und verhalten sich dennoch oft gutartig.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.

Pathologische gangartige Verbindung zwischen Körperhöhlen und/oder Hohlorganen (innere Fistel), bzw. der Köperoberflache (außere Fistel). Die Fistel ist meist mit Granulationsgewebe und/oder Epithel ausgekleidet ist. Sie kann als angeborene Fistel in Form eines persistierenden embryologischen Gangs, oder als erworbene Fistel durch Entzündung, Tumor, Trauma, Operation vorliegen.

Auch Filia (Tochter) genannte Absiedelung eines Primartumors an anderer Stelle. Man unterscheidet Absiedelungen von Tumorzellen auf dem Lymphweg (lymphogene M.), Blutweg (hamatogene M.), in Körperhöhlen (kavitare M.), in epithelialen Gangsystemen (kanalikulare M., selten) und entlang von Stichkanalen (Impfmetastasen, z.B. nach Tumorpunktion).