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Präparat: 91 (F)
Barrett-Ösophagus mit Adenokarzinom
H.-E.

Bei dem Barrett-Ösophagus handelt es sich um eine Zylinderzellmetaplasie des Plattenepithels des distalen Ösophagus mit Auftreten von Becherzellen und eventuell Paneth´schen Körnerzellen. Ursächlich ist eine chronische Refluxösophagitis, wobei im Rahmen der regeneratorischen Schleimhautveränderungen aus den pluripotenten Stammzellen des Plattenepithels das metaplastische hochprismatische Epithel entsteht. Makroskopisch, bzw. endoskopisch sieht man zungenförmige Schleimhautausläufer von rötlicher Farbe, die sich von der Kardia in den distalen Ösophagus ausbreiten. Das Präparat zeigt den Übergang von regelhaftem Plattenepithel des Ösophagus in die metaplastische Barrettschleimhaut. In der Tiefe sind Anteile der Lamina muscularis mucosae zu sehen. Bereits in der Übersicht ist ein geringes entzündliches Infiltrat erkennbar.

Reversible Umwandlung eines differenzierten Gewebes in ein anders differenziertes Gewebe. Tritt v.a. bei chronischer Reizung durch Entzündung oder chemische bzw. mechanische Faktoren auf.

Entzündung der Speiseröhre duch Rückfluß (Reflux) von saurem Magensaft. Vorraussetzung hierfür ist das Vorliegen einer Insuffizienz des Ösophagogastralen Sphinkters. Normalerweise herrscht in der Speiseröhre ein höherer Druck als im Magen, so daß der Rückfluß von saurem Magensaft verhindert wird. Bei verschiedenen pathologischen Veranderungen, z.B. einer Hiatushernie, fließt saurer Magensaft in den Ösophagus. Klinisches Symptom sind u.a. Sodbrennen und Foetor. Das Plattenepithel des Ösophagus wird von dem aggressiven Magensaft geschadigt und kann sich auf Dauer umdifferenzieren (>Metaplasie).

Regeneration heißt Heilung, Wiederherstellung oder Ersatz. In der Histopathologie beschreibt man mit Regeneration Zellen, die offenbar bemüht sind einen Defekt zu decken oder zu ersetzen. Meist wird der Begriff für Epithelien im Randbereich einer >Ulzeration oder >Erosion verwandt. Oft liegt diesen Lasionen eine zumeist floride Entzündung zugrunde. Das Regenerationsepithel zeichnet sich durch eine verschobene Kern-Plasmarelation aus und ist manchmal auch irregular gestaltet. Insofern ist es gelegentlich schwierig Regenerationsepithel von >dysplastischem Epithel zu unterscheiden. Deshalb muß man mit der Diagnose einer Dysplasie in einem floriden Entzündungsprozeß sehr vorsichtig sein, denn im Unterschied zur Dysplasie ist die Regeneration physiologisch und keine Praneoplasie. Meist ist es ratsam bei derlei Veranderungen nach Abklingen der Entzündung erneut eine Gewebeprobe zu entnehmen. Finden sich auch ohne Entzündung zellulare Atypien, so handelt es sich dann sicher nicht mehr um regeneratorische, sondern um dysplastische Veranderungen.

Reversible Umwandlung eines differenzierten Gewebes in ein anders differenziertes Gewebe. Tritt v.a. bei chronischer Reizung durch Entzündung oder chemische bzw. mechanische Faktoren auf.