Voriges PräparatIndexNächstes Präparat
Präparat: 12L (L)
Frischer Herzinfarkt
H.-E.

Zwischen den nekrotischen Muskelfasern sieht man ein Infiltrat aus neutrophilen Granulozyten. Weiterhin lässt sich eine starke zytoplasmatische Eosinophilie ausmachen, was dadurch bedingt ist, dass Proteine basisch werden und mehr Eosin (Farbstoff) binden.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.

Der Begriff Eosinophilie kann zweierlei bedeuten. In der HE-Histologie spricht man von eosinophil, wenn eine Struktur, oft das Zytoplasma einer Zelle, deutlich rot, also mit dem Farbstoff Eosin, angefarbt ist (z.B. beim Herzinfarkt). In der Hamatologie spricht man bei einer Vermehrung von eosinophilen Granulozyten von Eosinophilie (im Blutbild oder Knochenmark). Da auch in histologischen Praparaten manchmal eine Vermehrung eosinophiler Granulozyten zu sehen ist (Nasenschleimhautpolyp, Praparat 1), z.B. bei Allergie oder parasitaren Erkrankungen, spricht man auch hier manchmal von Eosinophilie.