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Präparat: 4 (L)
Haut, Fingerbeere, Vater-Pacini-Körperchen
H.-E.
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Die Vater-Pacini-Körperchen sind außen von einer aus Perineuralzellen (entstammen dem Perineurium) aufgebauten mehrschichtigen Kapsel umgeben. Die Kapsel ist in dieser Vergrößerung außen nicht mehr zu erkennen (siehe vorherige lichtmikroskopische Aufnahme). Die Perineuralzellen setzen sich nach innen weiter fort und bilden die äußere Lamellenschicht der Vater-Pacini-Körperchen. Diese konzentrisch angeordnete, zwiebelschalenartige Lamellenschicht besteht aus bis zu 50 Lagen flacher Perineuralzellen zwischen denen sich eine visköse Flüssigkeit aus Kollagenfibrillen und wasserbindenden Proteoglykanen befindet. Die Flüssigkeit ist entscheidend für die Funktion der Sinneskörperchen als Beschleunigungsdetektoren. Bei langsamen mechanischen Reizen kommt es zu Flüssigkeitsverschiebungen, wodurch der Reiz das zentral gelegene Axon nicht erreicht, sondern vorher abgepuffert wird. Aufgrund der Trägheit der Flüssigkeit werden schnelle mechanische Reize nicht abgepuffert und erreichen das Axon, welches daraufhin ein Rezeptorpotential generiert.

Makroskopisch sichtbare, aus Lamellen bestehende Druck- und Vibrationsrezeptoren. Sie liegen in der Subkutis des Handtellers und der Fußsohle, in der Nähe von Faszien, Periost, Sehnen, Blutgefäßen. Charakteristisch sind zwiebelschalenförmig angeordnete Lamellen aus modifizierten Schwannschen Zellen und Fibroblasten des Endoneuriums, die sich konzentrisch um eine Nervenfaserendigung gruppieren.

Proteoglykane sind Makromoleküle, die in der amorphen Grundsubstanz, an Zelloberflächen und Basallaminae vorkommen. Sie besitzen einen zentralen Proteinfaden, an den lange Glykosaminglykanketten geknüpft sind. Durch die negative Ladung der Glykosaminoglykane haben Proteoglykane eine hohe Wasserbindungsfähigkeit. Die vielen verschiedenen Proteoglykane können in Hyaluron-bindende große Proteoglykane, kleine interstitielle Proteoglykane und perizelluläre Proteoglykane unterteilt werden.

Der efferenten Erregungsleitung dienender Fortsatz der Nervenzelle. Die Erregung der Nervenzelle wird in Form von Aktionspotentialen weitergeleitet. Jede Nervenzelle besitzt nur ein Axon, in dessen Verlauf allerdings Kollateralen abzweigen können. In der Zielregion kann sich das Axon mehrfach verzweigen (Telodendron) und mit mehreren nachgeschalteten Nervenzellen Synapsen bilden.