Voriges PräparatIndexNächstes Präparat
Präparat: 4 (L)
Haut, Fingerbeere, Vater-Pacini-Körperchen
H.-E.
?

Die Vater-Pacini-Körperchen sind mit einer Länge von bis zu 4 mm und einer Breite von 2 mm zwiebelartige, gut zu erkennende Sinnesorgane. Sie kommen vor allem in der Haut, hier in tieferen Hautschichten wie dem Stratum reticulare der Dermis und Subkutis, aber auch im Bereich von Gelenken, im Periost, in Muskelsepten sowie in den parietalen Blättern der Pleura und des Peritoneums vor. Es sind extrem schnell adaptierende Mechanorezeptoren, die auf Beschleunigungsreize (Geschwindigkeitsveränderungen von Bewegungsreizen) reagieren. Durch diese Rezeptoren ist die Wahrnehmung von Vibrationen (=ständig wechselnde Beschleunigungen) möglich.

Makroskopisch sichtbare, aus Lamellen bestehende Druck- und Vibrationsrezeptoren. Sie liegen in der Subkutis des Handtellers und der Fußsohle, in der Nähe von Faszien, Periost, Sehnen, Blutgefäßen. Charakteristisch sind zwiebelschalenförmig angeordnete Lamellen aus modifizierten Schwannschen Zellen und Fibroblasten des Endoneuriums, die sich konzentrisch um eine Nervenfaserendigung gruppieren.

Das Stratum reticulare bindet die Fortsetzung des Papillarkörpers und grenzt an die Subcutis. Es besteht aus durchflochtenen Bündeln kollagener Fasern, die der Haut Reißfestigkeit verleihen und aus elastischen Netzen, die für die Rückordnung des Fasergeflechts sorgen.

Lederhaut, eine unter der Epidermis gelegene Schicht aus lockerem Bindegewebe mit retikulären, kollagenen und elastischen Fasern. Sie verleiht der Haut Reißfestigkeit und reversible Verformbarkeit. Die Lederhaut enthält Blut- und Lymphgefäße, Nervenaufzweigungen und Nervenendkörperchen sowie Bindegewebszellen und Zellen der Abwehr. Sie zeigt einen zweischichtigen Aufbau: Das Stratum papillare gewährleistet mit seinen Bindegewebspapillen die Verzahnung zwischen Corium und Epidermis. Das Stratum reticulare bildet die Fortsetzung des Papillarkörpers und grenzt an die Subkutis. Es enthält kollagene Fasern, die der Haut Reißfestigkeit verleihen und Netze aus elastischen Fasern, die für die Rückordnung des Fasergeflechtes sorgen.

Unterhaut, Tela subcutanea; besteht aus lockerem Bindegewebe und univakuolärem Fettgewebe. Sie stellt die Verbindung zwischen Haut und oberflächlicher Körperfaszie her und gewährleistet die Verschieblichkeit der Haut. Die Subcutis enthält Vater-Pacinische Lamellenkörperchen.

Knochenhaut; befindet sich an der äußeren Oberfläche des Knochens, führt Nerven und Gefäße zum Knochen. Histologisch lassen sich eine zellreiche Schicht (Stratum osteogenicum, Stratum germinativum, Kambiumschicht) und außen anliegendes straffes Bindegewebe (Stratum fibrosum) differenzieren. Vom Stratum osteogenicum geht die Knochenneubildung (z. B. nach Frakturen) aus.

Brustfell; Überzug der Lunge mit Ausnahme des Hilums, der im Bereich der Lappengrenzen in den Interlobulärspalten bis zur Radix pulmonalis vordringt und an der Radix pulmonis in die Pleura parietalis übergeht. Charakteristisch sind die zahlreichen elastischen Fasern der Lamina propria, die es der Pleura ermöglichen, sich den Volumenänderungen von Lunge und Pleurahöhlen anzupassen.

Bauchfell; das Peritoneum ist eine seröse Haut, die aus Peritoneum parietale und Peritoneum viscerale bestet. Das Peritoneum parietale kleidet die Bauch- und Beckenhöhle mit den darin enthaltenen Organen aus. Das Peritoneum viscerale überzieht einen Großteil der Bauch- und Beckenorgane. Beide Blätter bestehen aus einer Lamina epithelialis und einer Lamina propria, die in die Tela subserosa übergeht.