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Präparat: Z23 (F)
Radikuläre Zyste
H.-E.

Die radikuläre Zyste wird duch ein mehrschichtiges Plattenepithel ausgekleidet. Dieses zeigt meist tief ausgezogene Reteleisten. Im angrenzenden Gewebe sieht man in der Regel ein dichtes Entzündungszellinfiltrat, das aus Lymphozyten, Plasmazellen und oft auch reichlich neutrophilen Granulozyten besteht. Oft ist das Plattenepithel nicht so gut erhalten, wie in diesem Bild und kann ausgedehnte Ulzerationen aufweisen. Man findet dann hauptsächlich Granulationsgewebe.

Als Zyste bezeichnet man einen pathologischen Hohlraum, der eine spezifische Zellauskleidung aufweist (z.B. Plattenepithel). Im Unterschied dazu sind Pseudozysten auch pathologische Hohlraume, zeigen aber keine Auskleidung durch eine spezifische Zellschicht, sondern sind z.B. von Bindegewebe oder Granulationsgewebe ausgekleidet.

Ein tiefreichender Defekt einer Oberflache. An der Schleimhaut reicht der Defekt tiefer als die Tunica mucosa und beschadigt die Submukosa (wenn der Defekt auf die Epidermis bzw. Mukosa begrenzt ist, sagt man Erosion). Ein Ulkus heilt in der Regel unter Narbenbildung, d.h. nicht folgenlos, aus. Die Begriffe Erosion und Ulkus werden in der Dermatologie zu den sog. "Sekundar-Effloreszenzen" gerechnet (die Effloreszenzen dienen zur Beschreibung von Hautveranderungen; "sekundar" bedeutet hier: die Effloreszenz entsteht aus einer bereits bestehenden Veranderung).

Granulationsgewebe ist der Reparaturmechanismus des Organismus. Gewebsdefekte wie Wunden, Ulzera, Abszesse, Nekrosen, Thromben, Fibrinbelage werden durch die Einwanderung von Makrophagen abgeraumt. Fibroblasten bilden kollagenes Bindegewebe und einsprossende Kapillaren sorgen für die Durchblutung des neu entstandenen Gewebes (Organisation). Am Ende resultiert eine bindegewebige Defektheilung (Narbe, Schwiele, Fibrose).