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Präparat: Z72 (F)
Keratozystischer odontogener Tumor
H.-E.

Die Keratozyste oder Primordialzyste entsteht duch eine primäre Entwicklungsstörung der Zahnleiste, gehört also zu den dysontogenetischen, odontogenen Kieferzysten. Sie tritt in der 3. bis 6. Dekade auf und wird wegen ihrer relativen Symptomarmut meist erst spät diagnostiziert. Keratozysten entstehen anstelle eines Zahns, können gelegentlich aber auch extrafollikulär lateral eines Zahnkeims oder Zahns entstehen. Keratozysten sind ausgekleidet durch ein flaches mehrschichtiges Plattenepithel. Die dünne Zystenwand ist aus Bindegewebe aufgebaut.

Als Zyste bezeichnet man einen pathologischen Hohlraum, der eine spezifische Zellauskleidung aufweist (z.B. Plattenepithel). Im Unterschied dazu sind Pseudozysten auch pathologische Hohlraume, zeigen aber keine Auskleidung durch eine spezifische Zellschicht, sondern sind z.B. von Bindegewebe oder Granulationsgewebe ausgekleidet.

Als Ontogenese bezeichnet man die embryonale Entwicklung. Dysontogenetisch sind Lasionen, die auf eine primare Entwicklungsstörung zurückzuführen sind.

odontogen sind Strukturen, die von Anteilen der Zahnanlage (Reste der Zahnleiste, bzw. Malassezsche Epithelnester) ausgehen. Bei Kieferzysten spricht man von nicht-odontogenen Zysten, wenn diese von Epithelinseln ausgehen, die nichts mit der Zahnlage zu tun haben.