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Präparat: 73 (F)
Adenokarzinom des Corpus uteri
H.-E.

Hier wächst das Endometriumkarzinom invasiv infiltrierend in das Myometrium ein. Vergleiche hierzu die Endometriumsnester im Myometrium bei der Adenomyosis uteri (voriges Präparat). Auch sie sind scheinbar invasiv. Bei der Adenomyosis zeigen die Drüsen aber keine Atypien und sind von endometrialem Stroma umgeben. Im Bild hier sieht man, das beim Endometriumkarzinom die Drüsen ohne dazwischen liegendes Stroma Rücken an Rücken wachsen, unmittelbaren Kontakt zur glatten Muskulatur des Myometriums haben und zytologische Atypien aufweisen. Die Invasionstiefe in das Myometrium hat für das Tumorstadium Bedeutung.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.

Das Tumorstadium wird bei den meisten soliden Tumoren nach dem TNM-Staging-System der UICC bestimmt. Dabei steht T für die Ausdehnung des Primartumors, N für lokale Metastasen in Lymphknoten, M für Fernmetastasen. Mit arabischer Ziffer hinter dem Buchstaben ist das Stadium kodiert (z.B. T3 N2 M1). Für jede Art Tumor ist festgelegt, ab welcher Ausdehnung das nachsthöhere Stadium beginnt. Dabei ist manchmal Tumorgröße, ein andermal Infiltrationstiefe in anatomische Strukturen oder Nachbarorgane entscheidend. Neben T, N und M gibt es noch R für Beurteilung des Resektionsrandes am Primartumor: R0=tumorfrei, R1=histologisch Tumorinfiltration des chirurgischen Schnittrands, R2=Tumorexzision mit makroskopischer Infiltration des Randes. Prafix p: Klassifikation durch Pathologen, postoperativ. Prafix y: Klassifikation nach Chemotherapie. Das TNM-System hilft bei der Prognoseabschatzung und soll klinische Studien vergleichbar machen.