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Präparat: 25 (F)
Lungentuberkulose
H.-E.

In der Vergrößerung im Randbereich eines Granuloms ist der Übergang von der käsigen Nekrose zu einer Region mit Epitheloidzellen und einem chronischen Entzündungsinfiltrat aus Lymphozyten und Plasmazellen gut erkennbar. Die einzelnen zellulären Elemente sind in der nächsthöheren Vergrößerung (siehe nächstes Bild) besser zu unterscheiden. Die Tuberkulose wird verursacht duch Mycobacterium tuberculosis (99%), Mycobacterium bovis (weniger als 1%) und in Afrika durch das Mycobacterium africanum. Die Erkrankung ist meldepflichtig! In ca. 90% der Fälle liegt eine Tröpfcheninfektion durch Patienten mit einer offenen Tuberkulose vor. Wichtig ist, daß die Erkrankung auch durch Staub erfolgen kann, da die Mykobakterien über einen langen Zeitraum hinweg auch außerhalb des Organismus überleben können. Histologisch kann man die Erreger mit der Ziehl-Neelsen-Färbung nachweisen, in der sie sich rotviolett darstellen.

Granulom wird grundsatzlich mit Knötchen übersetzt. Besondere chronische Entzündungen bezeichnet man als granulomatös, weil bei diesen makroskopisch knötchenförmige Gewebsverdichtungen zu erkennen sind. Histologisch kann man verschiedene Granulomarten unterscheiden: G. vom Tuberkulosetyp, Pseudotuberkulosetyp, Sarkoidosetyp, Fremdkörperg., Rheumatisches G., Rheumatoides G.. Die verschiedenen Granulomtypen sind nicht eindeutig charakteristisch für eine Erkrankung. So kommen Tuberkulosegranulome auch bei Lepra, Syphilis, Tumor, PVP-Staubeinlagerungen u.a. vor! Typische Zellen eines Granuloms sind Riesenzellen, Epitheloidzellen, Lymphozyten. Wichtig ist die Unterscheidung zur granulierenden Entzündung, die durch Granulationsgewebe gekennzeichnet ist und nur vom Namen her ahnlich ist. Auch der neutrophile Granulozyt hat mit beiden nichts gemein.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.

Epitheloidzellen sind spezialisierte Zellen, die oft bei granulomatösen Entzündungen auftreten. Sie leiten sich von Makrophagen ab und imitieren mit ihren langlichen, oft katzenzungenartigen Zellkernen und ihrem lackartigen eosinophilen Zytoplasma das Aussehen von Epithelzellen. Dehalb nennt man sie 'Epitheloid'.