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Präparat: 27 (F)
Miliartuberkulose (Lunge)
H.-E.

Die hämatogene Generalisierung der Tuberkulose kann bei geschwächter Abwehrlage des Organismus in praktisch allen Organen zur Entstehung kleiner, bis ca. 2 mm durchmessender, hirsekornähnlicher Granulome führen (Milium=Hirsekorn). Als Beispiel einer solchen Manifestation der Tuberkulose ist hier die Lunge gezeigt. Diese enthält überall zahlreiche kleine Tuberkulome. Das vorliegende Bild zeigt ein Lungenareal mit zahlreichen kleinen epitheloidzelligen Granulomen.

Ausbreitung eines meist infektiösen Krankheitsprozeßes im gesamten Körper, meist durch Streuung des Erregers über das Blut (hamatogene G.). Folge ist oft eine >Sepsis.

Granulom wird grundsatzlich mit Knötchen übersetzt. Besondere chronische Entzündungen bezeichnet man als granulomatös, weil bei diesen makroskopisch knötchenförmige Gewebsverdichtungen zu erkennen sind. Histologisch kann man verschiedene Granulomarten unterscheiden: G. vom Tuberkulosetyp, Pseudotuberkulosetyp, Sarkoidosetyp, Fremdkörperg., Rheumatisches G., Rheumatoides G.. Die verschiedenen Granulomtypen sind nicht eindeutig charakteristisch für eine Erkrankung. So kommen Tuberkulosegranulome auch bei Lepra, Syphilis, Tumor, PVP-Staubeinlagerungen u.a. vor! Typische Zellen eines Granuloms sind Riesenzellen, Epitheloidzellen, Lymphozyten. Wichtig ist die Unterscheidung zur granulierenden Entzündung, die durch Granulationsgewebe gekennzeichnet ist und nur vom Namen her ahnlich ist. Auch der neutrophile Granulozyt hat mit beiden nichts gemein.

Epitheloidzellen sind spezialisierte Zellen, die oft bei granulomatösen Entzündungen auftreten. Sie leiten sich von Makrophagen ab und imitieren mit ihren langlichen, oft katzenzungenartigen Zellkernen und ihrem lackartigen eosinophilen Zytoplasma das Aussehen von Epithelzellen. Dehalb nennt man sie 'Epitheloid'.