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Präparat: 76 (L)
Ovar
Azan
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Ein gut erhaltener, einschichtiger Serosaüberzug aus isoprismatischen Epithelzellen überzieht das gesamte Organ. Er ruht auf einer dünnen, relativ zellreichen Bindegewebskapsel, die, wie beim Hoden, als Tunica albuginea bezeichnet wird. Direkt darunter beginnt die Rindenzone des Ovars (Cortex ovarii). Von der Tunica albuginea strahlen auffallend zellreiche Bindegewebszügen in die Tiefe. Die Anordnung der Zellkerne in diesem Bindegewebe wird gerne als "fischzugartig" beschrieben, oft bilden sie auch kleine "Strudel" oder "Wirbel". Dieses, für das Ovar typische Bindegewebe wird als spinozelluläres Bindegewebe bezeichnet. Zwischen diesen Bindegewebszügen liegen Follikel in verschiedensten Reifungsstadien, von den nur mikroskopisch zu erkennenden Primordialfollikeln bis zu den makroskopisch sichtbaren Tertiärfollikeln und Gelbkörpern. Primordialfollikel liegen unter der Tunica albuginea liegen, besitzen auffallend großen, zytoplasmareichen Oozyten mit großem, rundem Zellkern und deutlichem Nukleolus. Die Kernmembran ist gut zu erkennen, das Chromatingerüst des Zellkerns ist fädig-maschenartig verdichtet (Diktyotän-Stadium der Prophase der 1. Reifeteilung). Die Oozyten werden von einem einschichtigen epithelialen Verband platter Epithelzellen (dem Follikelepithel) umlagert. Primärfollikel finden sich ebenfalls direkt unter der Tunica albuginea. Die Oozyte ist, bei gleicher Kernmorphologie, im Vergleich zum Primordialfollikel nun zytoplasmareicher, das Follikelepithel ist einschichtig und isoprismatisch.

Organe, die in einer serösen Höhle liegen, sind von der zweischichtigen (Epithelschicht = Tunica serosa und subseröse Bindegewebsschicht = Tela subserosa) Serosa visceralis überzogen. Diese geht in einer Umschlagfalte (z.B. am Hilum des Organs) in die Serosa parietalis über, die die Innenseite der Wand der betreffenden Körperhöhle auskleidet. Die Epithelschicht besteht aus einschichtigem Plattenepithel (Mesothel).

Bindegewebige Hülle des Ovars

Bindegewebe, dessen Vorkommen auf Ovar und Uterusschleimhaut beschränkt ist; es besteht aus dichtgepackten spindelförmigen Zellen und weist nur wenig Interzellularsubstanz auf. Aus dem pluripotenten spinozellulären Bindegewebe gehen im Ovar die hormonproduzierenden Zellen der Theca folliculi und in der Schleimhaut des Uterus die Zellen des mütterlichen Anteils der Dezidua hervor.

Besteht aus der Eizelle und dem umgebenden Follikelepithel. Man unterscheidet verschiedene Entwicklungsstadien: Primordial-, Primär-, Sekundär- und Tertiärfollikel.

Besteht aus der Oozyte I. Ordnung und dem sie umgebenden einschichtigen, abgeplatteten Follikelepithel.

Zeigt eine mit Liquor folliculi gefüllte Höhle (Antrum folliculi), die von Granulosazellen umgeben wird und in die der Cumulus oophorus hineinragt. Der Cumulus oophorus besteht aus der Eizelle und der sie unmittelbar umgebenden Schicht von Granulosazellen (Corona radiata). Die reichlich vaskularisierte Theca folliculi gliedert sich in die Theca interna aus spindelförmigen Zellen, die Androgene und Östrogene bilden, und die Theca externa aus Myofibroblasten.

Gelbkörper, entsteht im Ovar nach der Ovulation über verschiedene Zwischenschritte aus dem Graafschen Follikel. Die Granulosazellen lagern gelblich gefärbte Lipide und Cholesterinester ein, die der Gestagensynthese dienen und die charakteristische gelbe Färbung hervorrufen. Kommt es zu einer Schwangerschaft, entwickelt sich der Gelbkörper weiter zum Corpus luteum graviditatis, dieser weist einen Durchmesser von 2-3 cm auf. Tritt keine Schwangerschaft ein, bildet sich der Gelbkörper zurück (Corpus luteum menstruationis). Das Corpus luteum produziert Östrogen und Progesteron.

Bezeichnung für Oogonien, die sich vergrößert haben und in die Prophase der Meiose eingetreten sind. Am Ende der Prophase werden sie als Oozyten I. Ordnung bezeichnet und bilden mit dem sie umgebenden Follikelepithel den Primordialfollikel. Während der Entwicklung des Follikels bleibt die Oozyte im Diktyotänstadium der Meiose arretiert und erreicht ihre endgültige Größe. Die Vollendung der 1.meiotischen Teilung erfolgt erst im sprungreifen präovulatorischen Graaf-Follikel, hierbei entstehen die Oozyte II. Ordnung und das Polkörperchen.

Nukleus; Zentrum der genetischen Information und Steuerzentrale der Zellfunktionen. Es handelt sich um die größte, von einer Doppelmembran (Karyolemm) umschlossene, Zellorganelle. Im Karyoplasma enthält er Chromatin und Nukleolen. Erythrozyten enthalten keinen Zellkern, während Hepatozyten, Osteoklasten, Fremdkörperriesenzellen (mehrkernige Riesenzellen vom ungeordneten Typ) und Tumorzellen mehrere enthalten können.

Der Nukleolus wird auch als Kernkörperchen bezeichnet. Er stellt eine Ansammlung ribosomaler RNA und präribosomaler Partikel dar. Die Größe und die Anzahl (manchmal kommen bis zu zehn vor, i.d.R. jedoch ein bis drei) der Nukleoli ist von der Syntheseleistung der jeweiligen Zelle abhängig. In den Nukleoli findet nicht nur die Synthese der ribosomalen RNA (rRNA), sondern auch der Zusammenbau der Untereinheiten der Ribosomen statt. Auf bestimmten Nukleolus-organisierenden Chromosomenabschnitten liegen die Gene für die rRNA vor, die zur Bildung der Nukleoli führen. Hier erfolgt die Bildung einer gemeinsamen rRNA-Vorstufe, der 45-S-Prä-rRNA, aus der durch Spaltung dann die weiteren rRNA (28-S, 18-S und 5,8-S- rRNA) der Ribosomen entstehen. Elektronenmikroskopisch lassen sich innerhalb des Nukleolus drei Bereiche unterscheiden: 1. Granuläre Komponente: nimmt meist den größten Raum des Nukleolus ein; die rRNA bildet hier zusammen mit Proteinen die ribosomalen Untereinheiten (präribosomale Partikel), die als Granula vorliegen. 2. Fibrilläre Zentren: inselförmige, helle Bereiche - hier befindet sich die RNA-Polymerase I, die für die Trankription, bzw. Synthese der rRNA (45-S-Prä-rRNA) verantwortlich ist. 3. Dicht-fibrilläre Komponente: optisch dichte Bereiche, die die fibrillären Zentren schalenförmig umgeben; hier bilden spezifische Proteine Komplexe mit der Prä-rRNA, um sie anschließend in 28-S, 18-S und 5,8-S- rRNA zu zerschneiden

Die Eizelle umgebende Zellen. Anzahl und Form der Follikelepithelzellen sind bei den unterschiedlich reifen Follikeln verschieden: Der Primordialfollikel zeigt einschichtiges plattes Epithel, der Primärfollikels einschichtiges iso- bis hochprismatisches Epithel. Beim Sekundärfollikel ist das Follikelepithel mehrschichtig hochprismatisch und weist eine deutliche Granulierung auf.

Weitere Entwicklungsstufe des Primordialfollikels. Die Oozyte ist, bei gleicher Kernmorphologie, im Vergleich zum Primordialfollikel nun zytoplasmareicher, das Follikelepithel ist einschichtig und isoprismatisch.