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Präparat: 23 (L)
Finger, Chondrale Ossifikation II
Masson-Goldner
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Hier ist die Region der Epiphysenfuge dargestellt, in der das Längenwachstum des Knochens durch enchondrale Knochenbildung erfolgt. Am linken Bildrand erkennt man typischen hyalinen Knorpel, die Reservezone. Zwischen den in Chondronen liegenden Chondrozyten findet sich die blau gefärbte Knorpelgrundsubstanz. Nach rechts schließt sich die Proliferationszone an, in der die Chondrozyten proliferieren und die Chondrone säulenförmig angeordnet werden (daher die Bezeichnung Säulenknorpel) . Auf die Proliferationszone mit Säulenknorpel folgt die Resorptionszone mit blasig aufgetriebenen Chondrozyten (daher die Bezeichnung Blasenknorpel). An diese Zone schließt sich die Verknöcherungszone (Eröffnungszone) an.

Metaphyse, Wachstumsfuge; während des Knochenwachstums von der Ossifikation ausgenommener Bereich zwischen Epiphyse und Diaphyse.

Enchondrale Ossifikation - Abbau des Knorpelmodells und dessen Ersatz durch neugebildeten Knochen. Dieser Vorgang beginnt unter der perichondral gebildeten Knochenmanschette durch Hypertrophie der Knorpelzellen. Diese gehen teilweise zugrunde; in die Grundsubstanz lagern sich Kalksalze ein, während Chondroklasten den Knorpel abbauen und so eine Einbruchzone schaffen. Aus Mesenchymzellen hervorgegangene Osteoblasten beginnen an der Oberfläche der Knorpelreste mit der Bildung des Geflechtknochens. Das so entstandene Bälkchenwerk wird als primäres Ossifikationszentrum bezeichnet, seine Zwischenräume werden von primärem Knochenmark ausgefüllt.

Zone der Epiphyse mit typischem hyalinen Knorpel. In frühen Stadien der chondralen Ossifikation nimmt diese Zone die ganze Epiphyse ein. Später besteht die Reservezone aus einem breiten Streifen hyalinen Knorpels, der zur Epiphyse hin gerichtet ist. Diaphysenwärts schließt sich der Reservezone die Prolifrationszone mit säulenartig angeordneten Knorpelzellen.

Zellen des Knorpels, bilden die Extrazellulärmatrix (Grundsubstanz und Fasern) des Knorpels; liegen in Chondronen. Besonders beim hyalinen Knorpel liegen in einem Chondron mehrere Chondrozyten, die durch Teilung einer einzigen Knorpelzelle entstanden sind und eine isogene Zellgruppe bilden.

Von ortsständigen Bindegewebszellen synthetisierte amorphe, farblose Substanz, welche die Interzellularrräume der Binde- und Stützgewebe ausfüllt. Sie bestimmt weitgehend die mechanischen Eigenschaften des jeweiligen Gewebes. Die Grundsubstanz enthält Proteoglykane, Glykoproteine und interstitielle Flüssigkeit. Proteoglykane sind große Moleküle deren zentraler, fadenförmiger Proteinkern mit unterschiedlich gebauten Glykosaminoglykanketten verbunden ist. Diese Glykosaminoglykane oder saure Mukopolysaccharide bestehen aus unverzweigten Disaccharidketten, repetitiven Einheiten von Aminozuckern und Uronsäuren, die stark negativ geladen sind. Beispiele: Hyaluronsäure (ohne core-Protein), Heparansulfat, Chondroitinsulfat, Dermatansulfat und Keratansulfat. Glykosaminoglykane dienen der Wasserspeicherung und sind wichtig für den Stoffaustausch, Glykoproteine beteiligen sich oft am Aufbau der Basallamina und Glykokalix (Strukturglykoproteine wie Fibronektin, Laminin).

Schließt sich diaphysenwärts an die Reservezone aus hyalinem Knorpel an. In der Proliferationszone teilen sich die Knorpelzellen häufig und werden in Längssäulen angeordnet. Deshalb wird diese Knorpellage auch als Säulenknorpel bezeichnet.

Zone der hypertrophierten Knorpelzellen (Blasenknorpel) während der chondralen Ossifikation.

Findet sich bei der chondralen Knochenentwicklung in der Umbauzone zwischen Epiphyse und Diaphyse. In dieser Zone folgen von der Epiphyse her: Reservezone, Proliferationszone, Resorptionszone und Verknöcherungszone. Blasenknorpel ist das Charakteristikum der Resorptionszone; er entsteht dadurch, dass die Knorpelzellen diaphysenwärts an Größe zunehmen und viel Glykogen einlagern. Die Interzellularsubstanz beschränkt sich hier auf schmale, kalkhaltige Septen.

Verknöcherungszone; dieses Stadium der enchondralen Ossifikation ist dadurch gekennzeichnet, daß der in der vorhergehenden Resorptionszone gebildete Blasenknorpel umgebaut wird: Die großblasigen, hypertrophierten Knorpelzellen gehen zum Teil zugrunde, zum Teil werden sie durch den Abbau des Knorpels durch die Chondroklasten aus ihren Knorpelhöhlen freigesetzt. In diese eröffneten Knorpelhöhlen wachsen nun Blutgefäße und undifferenzierte Mesenchymzellen ein. Diese entwickeln sich u.a. zu Osteoblasten, die nun die Knochengrundsubstanz bilden. Histologisch kann der verkalkte Knorpel durch seine Basophilie vom azidophilen Knochengewebe unterschieden werden.