Voriges PräparatIndexNächstes Präparat
Präparat: 68 (L)
Niere
H.-E.
?

Als juxtaglomerulären Apparat bezeichnet man eine Gruppe von Strukturen am Gefäßpol, die im Dienste der Regulation des Blutdruckes und des Salz-/Wasserhaushaltes stehen. An geeigneten Stellen des Präparates kann man erkennen, dass sich die Arteriola afferens kurz vor ihrem Eintritt in das Gefäßkonvolut einem Anschnitt des distalen Tubulus (desselben Nephrons) eng anlegt. Die der Arteriole zugewandten Epithelzellen des distalen Tubulus verdichten dich und bilden die Macula densa (ein chemorezeptives Feld). Zwischen der Macula densa und der Arteriole liegt ein kleines "Polkissen" aus Zellen mit vielgestaltigen Kernen. Zum Teil sind dies modifizierte Zellen der Media der Arteriola afferens (sog. granulierte juxtaglomeruläre Zellen oder epitheloide juxtaglomeruläre Myoepithelzellen, Renin-Produktion), z.T. aber auch extraglomeruläre Mesangiumzellen (Goormaghtighi-Zellen, vermutlich Rezeptoren für die Regulation der Nierendurchblutung).

Aus dem Polkissen, der Macula densa und extraglomerulären Mesangiumzellen bestehender, reich innervierter Apparat, der der Autoregulation der Niere dient, aber auch extrarenale Vorgänge steuert. Das Polkissen besteht aus epitheloiden juxtaglomerulären Myoepithelzellen, die teilweise die glatten Muskelzellen der Tunica media der A. afferens ersetzen. Sie enthalten Sekretgranula mit dem Enzym Renin und Angiotensinase A. Die Macula densa liegt an der Stelle, an der sich die Pars recta des distalen Nierentubulus in der Gefäßgabel zwischen A. afferens und A. efferens unmittelbar dem Nierenkörperchen anlegt. Hier wird das Tubulusepithel höher und die Kerne stehen dichter. Extraglomeruläre Mesangiumzellen sind modifizierte glatte Muskelzellen; etwa 30 von diesen fortsatzreichen Zellen befinden sich zwischen Macula densa und der Gefäßgabel, sie stehen mit den Endothelzellen der A .afferens in Verbindung und sind möglicherweise an der Regulation der Nierendurchblutung beteiligt.

Zuführende Arteriole, die die Kapillarschlingen des Glomerulum mit Blut versorgt. Das Blut aus den Kapillarschlingen fließt anschließend in die wegführende Arteriola efferens. Zu- und wegführende Arteriole liegen dicht aneinander und bilden den Gefäßpol des Nierenkörperchens.

Kompliziert gebautes Gefäßknäuel zwischen einer A. afferens und einer A. efferens des Glomerulum. Die A. afferens teilt sich in 2-5 Äste auf, aus denen jeweils ca. 30-40 anastomosierende Kapillarschlingen hervorgehen. Das Glomerulum wird von der zweiblättrigen Bowman-Kapsel umgeben, in den Raum zwischen den beiden Blättern wird der Primärharn abgefiltert. Das Endothel der Kapillaren ist dünn und weist Fenestrationen sowie eine geschlossene, relativ dicke Basallamina auf.

Nierenkanälchen; das Tubulussystem der Niere setzt sich aus verschiedenen Abschnitten zusammen, die sich aufgrund ihres Kalibers und morphologischer Kriterien voneinander unterscheiden lassen: -proximaler Tubulus mit einer Pars recta und einer Pars convoluta -intermediärer Tubulus mit einer Pars descendens und einer Pars ascendens -distaler Tubulus mit einer Pars recta und einer Pars convoluta -Tubulus reuniens, Verbindungstubulus Mehrere Tubuli münden in ein Sammelrohr, das den Endharn schließlich dem Nierenbecken zuführt.

Architektonische Grundeinheit der Niere bestehend aus dem Nierenkörperchen und den verschiedenen Tubulusabschnitten. Der distale Tubulus mündet in ein Sammelrohr, das aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht nicht zum Nephron gehört. In ein Sammelrohr münden mehrere Nephrone.

Liegt an der Stelle, an der sich die Pars recta des distalen Nierentubulus in der Gefäßgabel zwischen A. afferens und A. efferens unmittelbar dem Nierenkörperchen anlegt. Hier wird das Tubulusepithel höher und die Kerne stehen dichter. Die Macula densa ist Bestandteil des juxtaglomerulären Apparates und ermittelt die Natrium-Konzentration des Tubulusharns. Eine Erhöhung der Natrium-Konzentration im distalen Tubulus führt zur Hemmung der Renin-Freisetzung und vermindert dadurch die Durchblutung des Glomerulum.

Fortsatzreiche, zur Phagozytose fähige Zellen zwischen unmittelbar benachbart liegenden Kapillaren des Glomerulum. Sie bauen vermutlich das von den Podozyten laufend neu gebildete Basallaminamaterial ab. Weiter werden ihnen mechanische Aufgaben zum Ausgleich des hohen hydrostatischen Drucks in den Glomerulumkapillaren zugeschrieben. Extraglomeruläre Mesangiumzellen sind Bestandteile des juxtaglomerulären Apparates.