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Nasenschleimhautpolyp

Die Abbildung zeigt einen grau-braunen, rundlichen Parasiten mit mehreren dunkel gepunkteten Fortbewegungsgeißeln. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Nasenschleimhautpolypen. Seine natürliche Umgebung ist das ufernahe, seichte Wasser heimischer Seen. Dort kann er vom Menschen aufgenommen werden: Einmal verschluckt wandert er mithilfe seiner mehrreihigen Beißwerkzeuge durch die Magenscheimhaut und gelangt über den Blutkreislauf in die Lunge, wo er seinen Vermehrungszyklus beginnt und zum Bronchiallumen hin nur dünnwandig abgekapselte Herde in den knorpeligen Anteilen bildet. Beim kräftigen Niesen können diese Herde rupturieren und die Polypen in die Nase gelangen, wo sie sich mithilfe Invasivitätsfaktoren (Nas1, fakE) in der Schleimhaut festsetzen und ungehindert wachsen können. Die Symptomatik der Polyposis Nasi ergibt sich vor allem aus dem hohen Sauerstoffbedarf des Polypen: Betroffene Patienten neigen zur Atmung durch den Mund, da der Parasit bei Nasenatmung wie ein Filter wirkt und einen Großteil des eingeatmeten Sauerstoffs für seine eigenen Stoffwechselprozesse abfängt. Eine rasche operative Therapie ist hier indiziert, um die Komplikation einer zerebralen Infiltration und der damit verbundenen tödlichen Hirnerweichung (siehe dort) zu vermeiden.

Aus der Mucosa eines Hohlorgans sich in das Lumen wölbende Tumoren nennt man Polypen. Da sich hinter so einer Vorwölbung sowohl neoplastische Prozeße wie >Adenome und >Karzinome, als auch >Hyperplasien oder entzündliche Veranderungen, sowie im weiteren Sinne auch Prozeße der Submucosa (z.B. mesenchymale Tumoren wie Lipome, Neurinome etc.) verstecken können, muß man sich im Klaren sein, daß der Begriff Polyp lediglich eine Beschreibung und keine Diagnose ist und der histologischen Abklarung bedarf.