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Divertikulose

Man blickt nun von luminal auf das Präparat. Wieder ist sowohl oben als auch unten perikolisches Fettgewebe zu sehen, in der glänzenden Darmschleimhaut verteilt befindet sich eine Vielzahl an tiefen Einsenkungen. Dies sind die Pseudodivertikel (auch: Graser-Divertikel). Zentral im Bild ist ein mistfarbener "Knoten" erkennbar, es handelt sich dabei um Kotreste, die sich in einem der Pseudodivertikel festgesetzt haben. Diese Kotretention birgt die Gefahr, dass sich dort eine Entzündung entwickelt (Divertikulitis). Ein spezielles Divertikel ist das sogenannte Meckel-Divertikel des Dünndarms. Dies ist ein Überrest des Ductus omphaloentericus. Diese bei knapp 2% aller Menschen vorhandene Fehlbildung findet sich im Abstand von 60-100 cm von der Bauhin`schen Klappe (Ileozökalklappe) entfernt und kann bei Entzündung ähnliche Symptome wie eine Appendizitis hervorrufen. Häufig enthält es auch heterotopes Gewebe, wie z.B. Magenschleimhaut.

auch Dystopie. Vorkommen eines Gewebes an einem Ort, an dem es normalerweise nicht ist, z.B. Magenschleimhaut in einem Meckelschen Divertikel, Schilddrüsengewebe am Zungengrund u.a.. Auch bei der Erregungsbildung im Herzen spricht man von heterotoper Erregung, wenn die Herzkontraktion außerhalb des Sinusknotens ausgelöst wird.