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Präparat: 98 (L)
Bulbus oculi, hintere Hälfte
H.-E.
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Es folgt eine Schicht aus feinen, wie gekämmt aussehenden Zellfortsätzen, die Schicht der Stäbchen und Zapfen oder das Stratum neuroepitheliale retinae. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass die Stäbchen und Zapfen zum Pigmentepithel einen apikalen Fortsatz entsenden, der aus einem Außenglied und einem Innenglied besteht. Die Zelkerne und Perikaryen der Stäbchen und Zapfen liegen in der äußeren Körnerschicht (Stratum nucleare externum retinae), die sich vitrealwärts anschließt. An manchen Stellen kann man erkennen (Kondensorblende schließen), dass an der Grenze zwischen dem Stratum nucleare externum und den Innengliedern der Stäbchen und Zapfen eine dünne, vielfach unterbrochene Membran liegt: das Stratum limitans externum. Hierauf folgt das fast strukturlos erscheinende Stratum plexiforme externum, die äußere plexiforme Schicht, in der die synaptische Verschaltung von Photorezeptoren auf die nachgeschalteten (überwiegend bipolaren) Neurone stattfindet. Die Perikaryen und Zellkerne dieser Neurone liegen in der folgenden inneren Körnerschicht (Stratum nucleare internum). Die Zellkerne der inneren Körnerschicht sind deutlich vielgestaltiger als die der äußeren. Neben den relativ großen, euchromatischen, mit Nucleoli versehenen Kernen der Neurone in dieser Schicht findet man zahlreiche kleinere, dichte Zellkerne, die zu den Gliazellen der Retina, den sog. Müller-Zellen gehören. Weiter nach innen folgt erneut ein fast strukturlos erscheinendes Gewebe. Es führt, im Gegensatz zu den übrigen Schichten der Retina, größere Blutgefäße. Mitten in diesem Gewebe liegen vereinzelt die auffällig großen, heterochromatischen Zellkerne großer Ganglienzellen; ihre Schicht bildet das Stratum ganglionare nervi optici (Schicht der Optikusganglienzellen). Zwischen der Schicht der Optikusganglienzellen und der inneren Körnerschicht findet die synaptische Verschaltung der bipolaren Zellen auf die Dendriten der Ganglienzellen statt, diese Zwischenschicht wird als innere plexiforme Schicht (Stratum plexifome internum) bezeichnet. Die Schicht zwischen den Ganglienzellen und der Grenze zum Corpus vitreum wird von den Axonen der Ganglienzellen, die den Nervus opticus bilden, eingenommen (Stratum neurofibrarum, Opticusfaserschicht). In manchen Präparaten kann man erkennen, dass senkrecht zur Retina stehende Ausläufer der Müller-Zellen sich zum Corpus vitreum hin füßchenartig verbreitern und diese Schicht in kleine "Kämmerchen" gliedern. Die füßchenartigen Endstücke der Müller-Zellen schließen die Retina zum Corpus vitreum hin ab und bilden so das Stratum limitans internum.

Photorezeptoren mit einem Außen- und Innenglied, Perikaryon und basalen (axonähnlichen) Fortsatz. Sie bilden das 1. Neuron der Sehbahn. Das Außenglied enthält hintereinander angeordnete membranumhüllte Scheibchen (Disci), die Abschnürungen der Plasmamembran darstellen. Diese enthalten das Sehpigment Rhodopsin, das unter Lichteinfall zerfällt und eine Kaskade chemischer Reaktionen auslöst, durch die elektrische Signale entstehen. Das Perikaryon liegt in der äußeren Körnerschicht, der Basalfortsatz zieht in die äußere plexiforme Schicht und bildet dort Synapsen mit den Bipolarzellen und den Horizontalzellen. Die Stäbchen dienen dem Schwarz-Weiß-Sehen bei schwacher Beleuchtung (skotopisches Sehen).

Schicht der Retina, die die Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) enthält.

Rezeptorpol der Stäbchen und Zapfen. Die Außenglieder der Zapfen sind konisch, (zapfenförmig), die Außenglieder der Stäbchen schlank und schmal (stäbchenförmig). Sie bestehen aus zahlreichen Membranstapeln, in die die Photopigmente eingelagert sind.

Verbindet Außenglied der Photorezeptoren mit den Perikaryen, enthält alle wesentlichen Zellorganellen (Mitochrondrien, endoplasmatisches Retikulum).

Äußere Körnerschicht; hier liegen die Perikaryen der Stäbchen und Zapfen.

Äußere Grenzschicht, die durch Zellverbindungen (Zonulae adhaerentes) zwischen Fortsätzen der Müller-Zellen und den Photorezeptoren entsteht.

Äußere plexiforme Schicht. Hier erfolgt die synaptische Umschaltung von den Photorezeptoren (1. Neuron der Sehbahn) auf die Bipolarzellen (2. Neuron der Sehbahn).

Zweites Neuron der Sehbahn. Die Perikaryen der Bipolarzellen liegen in der inneren Körnerschicht (Stratum nucleare internum), ihre Dendriten stehen in der äußeren plexiformen Schicht in synaptischem Kontakt mit den Basalfortsätzen der Stäbchen und Zapfen.

Innere Körnerschicht; hier liegen die Perikaryen der Bipolarzellen, Horizontalzellen, amakrinen Zellen und der Müller-Zellen.

Gliazellen der Netzhaut, deren Fortsätze mit einer breiten Auffächerung enden und das Stratum limitans externum und internum bilden.

Hier liegen die Ganglienzellen, deren Axone in das Stratum neurofibrarum ziehen und und in der Papille des Sehnerven zum N. opticus gebündelt werden. Sie sind das 3. Neuron der Sehbahn.

Gliagrenzschicht an der Innenseite der Retina. Sie wird von den Endfüßen der Müller-Zellen und einer Basallamina gebildet.