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Präparat: 74 (L)
Glandula vesiculosa
H.-E.
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Zu sehen ist die typische Dreischichtung der Samenblase in Tunica mucosa mit ihrem ein-zweireihigen Epithel und der aus lockerem Bindegewebe bestehenden Lamina propria, es folgt die kräftige Tunica muscularis und schlussendlich die Tunica adventitia mit lockeren Bindegewebe, wenig Fettgewebe und zahlreichen Blutgefäßen, welche die Samenblase in ihre Umgebung einbettet. Die mächtige Tunica muscularis, die (ähnlich der des Ductus deferens) in eine innere Längs-, eine mittlere Ring- und eine äußere Längsmuskelschicht(hier nicht erkennbar) gegliedert ist, ist nicht an dieser Faltenbildung beteiligt.

Samenleiter, geht aus dem Ductus epididymidis hervor, setzt sich in den Ductus ejaculatorius fort und mündet in die Urethra. Der Samenleiter hat eine Länge von 45-60 cm und ist 3-4 mm dick, das Lumen hat einen Durchmesser von 0,5-1 mm. Sein Lumen wird von einem zweireihigen hochprismatischen Epithel ausgekleidet, dessen Zellen im Anfangsteil Stereozilien tragen. Die Schleimhaut bildet in ungedehntem Zustand Längsfalten, die bei Erweiterung des Lumens verstreichen können. Die auffallend dicke Tunica muscularis gliedert sich in drei unterschiedlich verlaufende Schichten glatter Muskelzellen, die ein funktionell zusammenhängendes Geflecht bilden.

Salpinx; Eileiter; 10-18 cm langer muskulöser Schlauch, der einerseits eine trichterförmige Öffnung (Infundibulum) zur Bauchhöhle hat und andererseits am Fundus uteri in die Gebärmutter mündet. Die Tuba uterina ist der Befruchtungsort der Eizelle und dient dem Transport der Eizelle zum Uterus. Am Infundibulum befinden sich mehrere fransenförmige, bewegliche Fortsätze, die Fimbriae tubae. Die längste Fimbrie, die Fimbria ovarica, erreicht das Ovar. Zum Zeitpunkt des Eisprungs leiten die Fimbrien die Eizelle in die Tuba uterina. Die Tunica mucosa ist stark aufgefaltet, sie trägt einschichtiges iso- bis hochprismatisches Epithel mit kinozilientragenden Flimmerzellen und sekretorischen Zellen. Die Lamina propria besteht aus dünnem, locker angeordnetem Bindegewebe, das zahlreiche Blutgefäße enthält. Die Tunica muscularis besteht aus mehreren Schichten glatter Muskelzellen. Die Tela subserosa besteht aus lockerem Bindegewebe und enthält Blutgefäße und Züge glatter Muskelzellen, die als subperitoneale Muskulatur bezeichnet werden. An der freien äußeren Oberfläche ist die Tuba uterina von einer Tunica serosa bedeckt.

Vesica fellea, Vesica biliaris; birnenförmiger, dünnwandiger Sack, der ein Volumen von 40-50 ml faßt. Die Gallenblase liegt in einer Mulde der viszeralen Leberfläche und ist mit ihr durch feine Bindegewebszüge verbunden, ihre freie Oberfläche weist einen Peritonealüberzug auf. Sie zeigt die Wand einen dreischichtigen Aufbau: Tunica mucosa, Tunica muscularis und Tunica serosa. Die Gallenblase ist über den Ductus cysticus mit dem Ductus choledochus verbunden. Die Gallenflüssigkeit gelangt aus dem Ductus choledochus "retrograd" über den Ductus cysticus in die Gallenblase und wird hier eingedickt und gespeichert.

Mikrovilli sind fingerförmige Ausstülpungen der Zellmembran an der apikalen Seite von Zellen. Die einzelnen Mikrovilli haben einen Durchmesser von ca. 100 nm und sind 1-2 µm lang. Einzelne Mikrovilli sind nur elektronenmikroskopisch sichtbar. Stehen sie sehr dicht (z. B. im Epithel des darmes) sind sie auch lichtmikroskopisch als Bürstensaum an der Zelloberfläche zu erkennen. Die Ausbildung von Mikrovilli führt zu einer enormen, ca. 25-fachen Oberflächenvergrößerung der Zelle. Mikrovilli enthalten ca. 40 gebündelte, längsverlaufende Aktinfilamente, die über spezifische Proteine an der Plasmamembran befestigt sind. Nach basal sind die Aktinfilamente an dichten, horizontal verlaufenden Teilen des Zytoskeletts, dem terminalen Netz (terminal web), verankert.