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Präparat: A36 (H)
Blutausstrich
May-Grünwald-Giemsa
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Monozyten (Durchmesser 10-18 µm) zeigen einen exzentrisch gelegenen Zellkern, der oval bis nierenförmig erscheinen kann. Das Zytoplasma, das im vorliegenden Fall eingedellt ist, ist rauchgrau und kann Vakuolen enthalten. Monozyten halten sich im Blut nur kurzfristig auf (Halbwertszeit 12-100 Stunden). Sie können über ähnliche Mechanismen wie die Granulozyten aus der Blutbahn ins Gewebe übertreten (Rolling, endotheliale Adhärenz, Diapedese / Chemotaxis, Aktivierung durch Entzündungsmediatoren), wo sie mehrere Monate verweilen können. In Abhängigkeit vom Gewebe, in das sie auswandern, können sich Monozyten zu verschiedenen Zellen des mononukleären Phagozytosesystems (MPS) differenzieren und werden dann allgemein als Makrophagen bezeichnet . Sie sind Zellen der angeborenen Abwehr, phagozytieren fremdes und körpereigenes Material und spielen eine wichtige Rolle bei Reparatur- und Heilungsprozessen im Entzündungsgeschehen.

Größter Subtyp der Leukozyten mit feinen Granula und auffallend ovalem bis nierenförmigen Zellkern. Das schwach basophile Zytoplasma ist reich an Lysosomen. Nach ihrer Bildung im Knochenmark werden sie dort zeitweise gespeichert und halten sich nach ihrer Ausschleusung nur wenige Stunden im Blut auf, bevor sie durch die Kapillarwände ins Gewebe einwandern. Hier erfolgt in Abhängigkeit von der Umgebung ihre Differenzierung zu verschiedenen Makrophagentypen.

Zu den Leukozyten gehörende Zellen mit der Fähigkeit zur amöboiden Fortbewegung. Nach Größe und Anfärbbarkeit der Granula in ihrem Zytoplasma unterscheidet man neutrophile (über 90 %), eosinophile (2-4 %) und basophile (bis 1 %) Granulozyten. Die neutrophilen Granulozyten werden auf Grund der Unterschiede in der Gestalt des Zellkerns weiter in stabkernige, segmentkernige und hypersegmentierte Granulozyten unterteilt. Die Morphologie des Kerns erlaubt eine Aussage über das Alter der Zellen. Junge Zellen haben einen stabförmigen Kern, im Blut sind sie relativ selten, hier überwiegen die segmentkernigen neutrophilen Granulozyten. Bei bakteriellen Infektionen gelangen vermehrt junge stabkernige Granulozyten vom Knochenmark ins Blut, ihre Zahl im Blutausstrich steigt an, sog. "Linksverschiebung". Das vermehrte Auftreten von alten, hypersegmentierten Granulozyten wird als Rechtsverschiebung bezeichnet.

Im fliessenden Blutstrom verhält sich das Blut aufgrund der Form der Erythrozyten nahezu wie eine Newton´sche Flüssigkeit, die sich parabolisch durch das Gefäß bewegt. Die Leukozyten befinden sich größtenteils am Rande des Blutstroms in der Nähe des Endothels. Das endotheliale Protein Selectin ermöglicht eine schwache Adhäsion der Leukozyten über einen spezifischen Oberflächen-Rezeptor (Sialyl-Lewis-X). Der Wechsel zwischen der schwachen, Selectin-vermittelten Adhäsion des Leukozyten an das Endothel und der Lösung dieser Verbindung durch den Blutstrom resultiert in einer rollenden Fortbewegung der Leukozyten , als "rolling" bezeichnet.

Bedeutet, dass Leukozyten die Blutgefäße verlassen und in das umliegende Gewebe eindringen. Im Falle einer Entzündungreaktion geht der Diapedese die Anhaftung der Leukozyten an das Endothel voraus (endotheliale Adhärenz). Unter Vermittlung von Proteinen der Immunglobulin-Familie (PECAM oder CD31), die sowohl auf der Leukozytenoberfläche als auch im Interzellularspalt exprimiert sind, wandert der Leukozyt durch den Interzellularspalt hindurch, löst lokal die Basallamina mit Hilfe proteolytischer Enzyme auf und gelangt so, einem Chemokingradienten folgend, in das umliegende Gewebe.

Bezeichnet die Beeinflussung der Bewegungsrichtung von Lebewesen oder Zellen durch Konzentrationsgradienten chemischer Stoffe.