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Präparat: 5 (L)
Harnblase, glatte Muskulatur
H.-E.
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Bei höherer Vergrößerung kann man die glatten Muskelzellen (Myozyten) genauer betrachten. Im Längsschnitt stellen sie sich als spindelförmige Zellen dar, die je nach Organ unterschiedlich lang sein können (in der Arterienwand 20 μm, im graviden Uterus 800 μm), ihre Dicke schwankt zwischen 3 und 10 μm. Der Nukleus liegt zentral, in gestreckten Muskelzellen erscheint der Zellkern zigarrenförmig, im kontrahierten Zustand häufig korkenzieherförmig gestaucht. Glatte Muskelzellen zeigen im Gegensatz zu Skelett- und Hermuskulatur keine Querstreifung, da die elektronenmikroskopisch zu identifizierenden Myosin- und Aktinfilamente weniger dicht und unregelmäßiger angeordnet sind.

Spindelförmige, kontraktile Zellen mit einem zentral im Zellleib liegenden, meist zigarrenförmigen Kern. Lichtmikroskopisch erscheint das Zytoplasma der glatten Muskelzellen homogen angefärbt. Elektronenmikroskopisch finden sich jedoch Aktinfilamente, die entweder in Längsrichtung der Zelle oder gitterwerkähnlich angeordnet sind, und Myosinfilamente. Diese Filamente sind allerdings weniger dicht und regelmäßig organisiert, so dass den glatten Muskelzellen eine lichtmikroskoisch erkennbare Querstreifung fehlt. Die Plasmamebran jeder Zelle wird von einer Basallamina bedeckt, die mit retikulären Fasern (sog. Gitterfasern) verbunden ist.

Vesica urinaria, muskuläres Hohlorgan zur Speicherung des Urins. An ihrer inneren Oberfläche liegt die Tunica mucosa mit Übergangsepithel, außen die Tunica muscularis aus drei Schichten glatter Muskulatur. Im oberen und hinteren Bereich der Harnblase überzieht eine Tunica serosa (Peritoneum) die Tunica muscularis.

Muskulatur des Bewegungsapparates; besteht aus vielkernigen Muskelfasern, die durch Verschmelzung von Vorläuferzellen (Myoblasten) entstanden sind. Die Skelettmuskelfasern weisen durch die dichte, hochstrukturierte Anordnung der kontraktilen Filamente (Aktin, Myosin) eine charakteristiche Querstreifung auf. In histologischen Routinefärbungen lassen sich in längsgeschnittenen Skelettmuskelfasern der dunkel gefärbte A (anisotrope)-Streifen vom helleren I (isotropen)- Streifen unterscheiden. Die Muskelfasern sind zwischen 10 - 100 µm dick und bis zu 15 cm lang, sie werden durch kollagene und elastische Fasern zu Muskelbündeln und Muskeln zusammengefaßt.