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Präparat: 94 (L)
Großhirn, Gyrus praecentralis
Nissl-Färbung
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Direkt unter der Oberfläche liegt die erste Schicht des Isocortex, die Lamina molecularis (Schicht I). Sie ist ein zellarmes Neuropil, das überwiegend Gliazellkerne enthält. Die wenigen, relativ kleinen Zellleiber der Neuronen (sie enthalten im Gegensatz zu Gliazellen Nissl-Substanz in ihrem Zytoplasma) sind locker dazwischen gestreut. Die Lamina granularis externa (Schicht II) enthält zahlreiche kleine Pyramidenzellen und kleine Sternzellen. Einige davon fungieren als Interneurone; d.h. sie sind für kleinräumige regionale Verschaltungen innerhalb des Cortex zuständig. Die Lamina pyramidalis externa (Schicht III) beherbergt vorwiegend mittelgroße Pyramidenzellen. Die Pyramidenzellen und ihre langen Axone sind für weiträumigere Verschaltungen innerhalb des Cortex verantwortlich. Es folgt die Lamina granularis interna (Schicht IV), in der kleine Pyramidenzellen und Sternzellen überwiegen. An sie schließt sich nach innen die Lamina pyramidalis interna (Schicht V) an, die große und sehr große Pyramidenzellen enthält. Im motorischen Cortex sind die Pyramidenzellen dieser Schicht besonders groß, sie werden als Betz-Riesenzellen bezeichnet. Aus Pyramidenzellen dieser Schicht gehen die weitreichenden Projektionen des Cortex zu anderen Gebieten des Zentralnervensystems hervor. Die Lamina multiformis (Schicht VI) bildet die Grenzschicht zum Marklager. Sie besteht, wie der Name sagt, aus Neuronen unterschiedlichster Formen. Pyramidenzellen sind in ihr, im Gegensatz zu den Schichten II-V, relativ selten.

Lamina I des Isocortex des Großhirns, sie enthält Neuropilformationen, zahlreiche Nervenfasern und wenige Nervenzellen. An der Oberfläche liegt die von Astrozytenendfüßen gebildete Membrana limitans gliae superficialis.

Lamina II des Isocortex des Großhirns; sie ist reich an kleinen Pyramidenzellen, die sehr dicht angerdnet sind. Dies ruft bei schwacher Vergrößerung den Eindruck einer Körneransammlung hervor. Die Axone der Körnerzellen ziehen in der weißen Substanz meist zu anderen ipsilateralen Cortexarealen.

Lamina III des Isocortex des Großhirns aus kleineren und mittelgroßen Pyramidenzellen. Ihr apikale Dendrit verläuft senkrecht zur Oberfläche und erreicht die Lamina I; die Axone der kleineren, eher oberflächlich gelegenen Pyramidenzellen verlaufen ipsilateral, während die der tiefer gelegenen größeren Pyramidenzellen durch das Corpus callosum als Kommissurenfasern zu homologen Cortexarealen der gegenüberliegenden Hemisphäre gelangen.

Lamina IV des Isocortex des Großhirns, die vorwiegend aus dicht gepackten kleinen Pyramidenzellen (Körnerzellen) besteht. Hier enden die Afferenzen aus den spezifischen Thalamuskernen; die Dicke der Schicht variiert stark. In bestimmten Cortexarealen kann sie weiter untergliedert werden, z. B. durch die markhaltigen Afferenzen aus dem Thalamus, die den Baillarger-Streifen bilden.

Lamina V des Isocortex des Großhirns aus großen Pyramidenzellen, im motorischen Rindeareal sind sie Betz Riesenpyramidenzellen besonders groß. Ihre apikalen Dendriten erreichen die Lamina I. Die Axone der Betz-Riesenpyramidenzellen bilden die Pyramidenbahn, den Tractus corticonuclearis und den Tractus corticopsinalis.

Lamina VI des Isocortex des Großhirns aus vielgestaltigen, häufig spindelförmigen Nervenzellen.

Amorph erscheinendes Geflecht, das den Perikaryen der grauen Substanz umgibt. Im Elektronenmikroskop erweist sich das Neuropil als ein Geflecht aus Fortsätzen von Nerven- und Gliazellen, in dem sich zahlreiche Synapsen finden.

Basophile, ribonukleinsäurereiche Schollen in Nervenzellen, die ultrastrukturell einer Ansammlung von rauen endoplasmatischen Retikulum und Polysomen entsprechen. Hier findet die Proteinbiosynthese statt.

Pyramidenförmige, multipolare Nervenzellen, die besonderes gut in der inneren und äußeren Pyramidenzellschicht des Endhirns anzutreffen sind. In der inneren Pyramidenzellschicht finden sich Betz-Riesenpyramidenzellen. Sie sind Projektionsneurone der Großhirnrinde und bilden die Pyramidenbahn, den Tr. corticospinalis.

Nervenzellen des ZNS mit begrenzter Ausbreitung; ihre Axone können sich stark verzeigen und verlassen die graue Substanz in der Regel nicht. Interneurone können nachgeschaltete Nervenzellen hemmen (z.B. Renshaw-Zellen des Rückenmarks) oder erregen.

Pyramidenzellen der Lamina pyramidalis interna, die mit einem Durchmesser von 100 µm die größten Zellen der Großhirnrinde darstellen und mit ihren stark myelinisierten Axonen einen wesentlichen Teil der Pyramidenbahn bilden.