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Präparat: 46 (L)
Trachea, Hyaliner Knorpel
Azan
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Bei dieser Vergrößerung sind die Chondrone mit den Chondrozyten gut erkennbar. Die Chondrone sind in amorph erscheinende, intensiv rot gefärbte Knorpelmatrix eingebettet. Durch die histologische Aufarbeitung schrumpfen die Chondrozyten, es entsteht als artefizieller Spaltraum die Knorpelhöhle, deren Wand als Knorpelkapsel bezeichnet wird. Die äußere Begrenzung der Chondrone ist intensiver angefärbt, hier ist die Interzellularsubstanz verdichtet. Dieser Bereich wird als Knorpelhof bezeichnet. Die Kollagenfasern der Knorpelmatrix sind mit histologischen Routinefärbungen nicht nachweisbar, da sie einen ähnlichen Brechungsindex wie die Grundsubstanz besitzen, daher bezeichnet man sie als „maskierte Kollagenfasern“. Beim degenerierenden Knorpel können sie aber durch Verlust an Grundsubstanz und Umstrukturierung als faserige Strukturen erkannt werden und werden dann als „Asbestfasern“ bezeichnet. Elektronenmikroskopisch finden sich in Chondrozyten ausgeprägtes endoplasmatisches Retikulum und ein deutlicher Golgi-Apparat, zahlreiche Mitochondrien,, Lysosomen, Glykogenpartikel und Sekretvesikel. Die Zellen besitzen Filopodien und manchmal ein in die Matrix vorragendes Kinozilium. Junge, stoffwechselaktive Chondrozyten besitzen einen schwach basophilen (euchromatischen) Zellkern mit deutlichem Nukleolus. Bei reifen Knorpelzellen wird der Zellkern heterochromatisch und im Zytoplasma treten Lipidtropfen auf.

Territorium; funktionelle Baueinheit des Knorpels bestehend aus Knorpelhöhle mit meist mehreren Knorpelzellen, ihrer Wand (Knorpelkapsel) und dem Knorpelhof (Verdichtung der Interzellularsubstanz in der Umgebung der Knorpelhöhle).

Zellen des Knorpels, bilden die Extrazellulärmatrix (Grundsubstanz und Fasern) des Knorpels; liegen in Chondronen. Besonders beim hyalinen Knorpel liegen in einem Chondron mehrere Chondrozyten, die durch Teilung einer einzigen Knorpelzelle entstanden sind und eine isogene Zellgruppe bilden.

Von ortsständigen Bindegewebszellen synthetisierte amorphe, farblose Substanz, welche die Interzellularrräume der Binde- und Stützgewebe ausfüllt. Sie bestimmt weitgehend die mechanischen Eigenschaften des jeweiligen Gewebes. Die Grundsubstanz enthält Proteoglykane, Glykoproteine und interstitielle Flüssigkeit. Proteoglykane sind große Moleküle deren zentraler, fadenförmiger Proteinkern mit unterschiedlich gebauten Glykosaminoglykanketten verbunden ist. Diese Glykosaminoglykane oder saure Mukopolysaccharide bestehen aus unverzweigten Disaccharidketten, repetitiven Einheiten von Aminozuckern und Uronsäuren, die stark negativ geladen sind. Beispiele: Hyaluronsäure (ohne core-Protein), Heparansulfat, Chondroitinsulfat, Dermatansulfat und Keratansulfat. Glykosaminoglykane dienen der Wasserspeicherung und sind wichtig für den Stoffaustausch, Glykoproteine beteiligen sich oft am Aufbau der Basallamina und Glykokalix (Strukturglykoproteine wie Fibronektin, Laminin).

Kollagenfasern, die sich optisch und färberisch wie die Grundsubstanz verhalten und mit den histologischen Routinemethoden nicht angefärbt werden. Maskierte Kollagenfasern kommen im hyalinen Knorpel vor.

Lysosomen sind Zellorganellen, die die dem Abbau bzw. der Spaltung zelleigener Strukturen (z.B. Organellen, Rezeptoren) oder über Endo-bzw. Phagozytose aufgenommener Substanzen (z.B. bestimmte Liganden wie Proteohormone, Wachstumsfaktoren, Parasiten) dienen. Sie sind von einer einfachen Plasmamembran umhüllt. In ihrem Inneren herrscht saurer pH, sie enthalten Enzyme zur Spaltung von praktisch allen Substanzen, mit denen eine Zelle in Berührung kommen kann. Leitenzym ist die saure Phosphatase, die, wie alle anderen lysosomalen Enzyme, ihr pH-Optimum im sauren Bereich (pH=5) hat. Lysosomen dienen z.B. auch der Freisetzung von Cholesterin aus Lipoproteinen und von Thyroxin aus der Speicherform des Thyreoglobulins in der Schilddrüse.

Zylindrische 0,2 µm dicke und meist 2-5 µm lange Differenzierungen der Zelloberfläche, die einzeln oder in büschel- und rasenförmigen Verbänden (Kinoziliensaum) auf der Zelloberfläche vorkommen. Sehr lange, spezialisierte Kinozilien, wie das 50 Mikrometer lange Schwanzstück der Spermien, werden als Flagellen oder Geißeln bezeichnet. Zilien und Flagellen besitzen ein einheitlich organisiertes Mikrotubulussystem (Axonema), das aus einer ringförmigen (zylinderförmigen) Anordnung von neun Mikrotubulusdoubletten und zwei im Zentrum gelegenen Einzeltubuli besteht.

Zell- oder Gewebsbestandteile, die sich aufgrund ihrer Affinität zum basischen Farbstoff Methylenblau blau anfärben lassen, werden als basophil bezeichet

Fasst die genetisch aktiven Abschnitte der Chromosomen zusammen, stellt die lichtmikroskopisch wenig gefärbten Regionen des Zellkerns dar. In diesen Bereichen wird die genetische Information abgelesen. Stoffwechselaktive Zellen haben einen großen, euchromatischen Zellkern.

Kennzeichnet die aufgeknäuelten, inaktiven Chromosomenbereiche, ist in lichtmikroskopischen Präparaten intensiv angefärbt. Heterochromatin ist im Zellkern von stoffwechselinaktiven Zellen besonders ausgeprägt und liegt häufig randständig im Zellkern. Bereiche der DNA, die nicht für Proteine kodieren und stets kondensiert bleiben, wie die Telomere, werden als konstitutives Heterochromatin bezeichnet.