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Präparat: 92 (L)
Cortex cerebelli
H.-E.
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Nach innen schließt sich die mächtige Schicht der Körnerzellen, das Stratum granulosum, an. Die Neurone sind klein; ihr Zytoplasmasaum ist dünn und relativ arm an Nissl-Schollen, weshalb meist nur ihr euchromatischer Zellkern zu erkennen ist. Die Körnerzellen lagern sich typischerweise zu kleinen Gruppen zusammen. Zwischen den Körnerzellgruppen liegen Neuropilflecken (Glomerula cerebellaria), in welchen sich dichte Ansammlungen von Moosfasern und komplexe Synapsen befinden. DD: Verwechslung mit dem Cortex cerebri möglich. Typisch: die in einer einzigen Schicht angeordneten großen Perikaryen der Purkinje-Zellen.

Überwiegender Zelltyp des Stratum granulosum der Kleinhirnrinde. Jede Körnerzelle verfügt über ca. 5 Dendriten, die zu verschiedenen Glomerula cerebellaria ziehen, um dort Synapsen mit den Moosfasern zu bilden. Ihre Axone erreichen das Stratum moleculare, wo sie sich T-förmig aufteilen und als Parallelfasern mit Dendriten der Purkinje-Zellen, Korb- und Sternzellen in exzitatorischen synaptischen Kontakt treten.

Innerste Schicht der Kleinhirnrinde, die 99% der kortikalen Neurone enthält und zum größten Teil aus den kleinen, multipolaren Körnerzellen besteht. Jede Körnerzelle verfügt über ca. 5 Dendriten, die zu verschiedenen Glomerula cerebellaria ziehen, um dort Synapsen mit den Moosfasern zu bilden. Ihre Axone erreichen das Stratum moleculare, wo sie sich T-förmig aufteilen und als Parallelfasern mit Dendriten der Purkinje-Zellen, Korb- und Sternzellen in exzitatorischen synaptischen Kontakt treten. Im Stratum granulosum finden sich auch inhibitorische Golgi-Zellen.

Nissl-Substanz; basophile, ribonukleinsäurereiche Schollen in Nervenzellen, die ultrastrukturell Ansammlungen von rauen endoplasmatischen Retikulum und freien Ribosomen entsprechen. Sie sind der Ort der Proteinbiosynthese. Benannt nach dem deutschen Psychiater und Neurologen Franz Nissl (1860 -1919), der als Medizinstudent die nach ihm benannte Nissl-Färbung zur Darstellung von Nervenzellen entwickelte. Bevor er 1895 zu Emil Kraepelin an die Psychiatrische Universitätsklinik nach Heidelberg wechselte (bis 1918), war er ab 1889 für sechs Jahre lang Oberarzt unter Alois Alzheimer in Frankfurt, mit dem er Arbeiten über Histologie und Histopathologie der Großhirnrinde (1904, 1908 und posthum 1921) veröffentlichte.

Amorph erscheinendes Geflecht, das den Perikaryen der grauen Substanz umgibt. Im Elektronenmikroskop erweist sich das Neuropil als ein Geflecht aus Fortsätzen von Nerven- und Gliazellen, in dem sich zahlreiche Synapsen finden.

(Neuropilflecken); zellkörperfreie Gebiete im Stratum granulosum der Kleinhirnrinde, in denen Komplexsynapsen zwischen Dendriten der Körnerzellen und den Moosfasern (hauptsächlich Axone des Tractus spinocerebellaris oder vestibulocerebellaris) liegen.

Afferenzen zum Stratum granulosum der Kleinhirnrinde. Sie haben Glutamat als Neurotransmitter und erregen die Körnerzellen. Diese haben ebenfalls Glutamat als Neurotransmitter und erregen über Parallelfasern z. B. die Purkinje-Zellen der Kleinhirnrinde.

(Großhirnrinde), graue Substanz an der Oberfläche des Großhirns (Telencephalon).

Größte Neurone der Kleinhirnrinde; sie wirken inhibitorisch, ihr Neurotransmitter ist GABA. Ihre Dendriten verzweigen sich in der Molekularschicht. Die distalen Abschnitte des Dendritenbaums sind dicht mit Dornen besetzt. Hier enden die Parallelfasern. Dem proximalen (nahe am Perikaryon gelegenen) Teil des Dendritenbaums fehlen die Dornen, hier enden die Kletterfasern aus der unteren Olive. Über korbartig angeordnete Fortsätze erhalten die Purkinje-Zellen Informationen von den Korbzellen. Die Purkinje-Zellen sind die einzigen efferenten Zellen der Kleinhirnrinde. Ihre Axone ziehen durch das Marklager zu den Kleinhirnkernen und zum Ncl.vestibularis lateralis.