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Präparat: 26 (F)
Lymphknotentuberkulose
H.-E.

Die Tuberkulose tritt meist zuerst in der Lunge auf (Präparat 25). Der klassische Krankheitsverlauf führt aber nahezu immer zu einer Beteiligung der regionären lungenhilären Lymphknoten (Primäraffekt der Lunge + hilärer Lymphknotenherd = Primärkomplex). Das vorliegende Präparat zeigt einen lungenhilären Lymphknoten mit partiell noch erhaltener Lymphknotenpulpa. Der größte Teil des Bildes zeigt epitheloidzellige Granulome mit zentraler käsiger Nekrose. Die Nekrose ist schon auf die Entfernung durch ihre eosinophile homogene Farbe erkennbar, während der epitheloidzellige Randsaum heller erscheint. Angrenzend stellt sich die erhaltene Lymphknotenpulpa dunkelblau dar.

Epitheloidzellen sind spezialisierte Zellen, die oft bei granulomatösen Entzündungen auftreten. Sie leiten sich von Makrophagen ab und imitieren mit ihren langlichen, oft katzenzungenartigen Zellkernen und ihrem lackartigen eosinophilen Zytoplasma das Aussehen von Epithelzellen. Dehalb nennt man sie 'Epitheloid'.

Granulom wird grundsatzlich mit Knötchen übersetzt. Besondere chronische Entzündungen bezeichnet man als granulomatös, weil bei diesen makroskopisch knötchenförmige Gewebsverdichtungen zu erkennen sind. Histologisch kann man verschiedene Granulomarten unterscheiden: G. vom Tuberkulosetyp, Pseudotuberkulosetyp, Sarkoidosetyp, Fremdkörperg., Rheumatisches G., Rheumatoides G.. Die verschiedenen Granulomtypen sind nicht eindeutig charakteristisch für eine Erkrankung. So kommen Tuberkulosegranulome auch bei Lepra, Syphilis, Tumor, PVP-Staubeinlagerungen u.a. vor! Typische Zellen eines Granuloms sind Riesenzellen, Epitheloidzellen, Lymphozyten. Wichtig ist die Unterscheidung zur granulierenden Entzündung, die durch Granulationsgewebe gekennzeichnet ist und nur vom Namen her ahnlich ist. Auch der neutrophile Granulozyt hat mit beiden nichts gemein.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.