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Präparat: 94 (L)
Großhirn, Gyrus Praecentralis, agranulärer Isocortex
Nissl-Färbung
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In der multiformen Schicht (Lamina multiformis) an der Grenze zwischen Cortex und Marklager finden sich neben Nervenzellen unterschiedlicher Gestalt zahlreiche Gliazellen: Astrozyten und Oligodendrozyten. Astrozyten fallen durch ihren deutlichen hellen Zellkern auf, er ist kleiner als der der Neurone und größer als der Zellkern der Oligodendrozyten. Astrozyten haben sternförmig abgehende, weitverzweigte Fortsätze, die mit denen der anderen Gliazellen und Neurone das Neuropil bilden. Die Fortsätze der Astrozyten können nur mit der Silberimprägnation sichtbar gemacht werden, sie sind in der Nissl-Färbung nicht dargestellt. Oligodendrozyten erkennt man in der Nissl-Färbung an ihren kleinen, dunklen Kernen. Sie sind überwiegen in der weißen Substanz und nur gelegentlich in der grauen Substanz zu finden. Sie bilden die Markscheiden um die Axone der Neurone im Zentralnervensystem.

Lamina VI des Isocortex des Großhirns aus vielgestaltigen, häufig spindelförmigen Nervenzellen.

(Großhirnrinde), graue Substanz an der Oberfläche des Großhirns (Telencephalon).

Zellen des Nervensystems, die mechanische und metabolische Aufgaben erfüllen und essentielle Partner der Nervenzellen sind. Im Zentralnervensystem sind zu unterscheiden: Astrozyten, Tanyzyten, Ependymzellen, Plexusepithelzellen, Oligodendrozyten und Mikroglia. Die Mikroglia entwickelt sich nicht - wie alle anderen Gliazelltypen - aus dem Neuralrohr (Ektoderm), sondern wächst aus dem Mesenchym in die Anlage des Nervensystems ein.

Gliazellen mit z.T. sehr langen Fortsätzen, die in enger Verbindung zu Kapillaren und Nervenzellen stehen. An der äußeren Oberfläche des ZNS bilden die verbreiterten Endfüße der Fortsätze die Membrana limitans gliae superficialis, an den Kapillaren die Membrana limitans gliae vascularis. Es werden fibrilläre und protoplasmatische Astrozyten unterschieden. Die fibrillären Astrozyten haben lange, dünne und schmale Fortsätze; sie befinden sich vor allem in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark. Die protoplasmatischen Astrozyten haben kürzere Fortsätze, sie liegen vor allem in der grauen Substanz des ZNS. Astrozyten kontrollieren die Zusammensetzung des extrazellulären Milieus und beeinflussen indirekt Transportvorgänge im ZNS und regulierendas Elektrolytengleichgewicht im ZNS.

Amorph erscheinendes Geflecht, das den Perikaryen der grauen Substanz umgibt. Im Elektronenmikroskop erweist sich das Neuropil als ein Geflecht aus Fortsätzen von Nerven- und Gliazellen, in dem sich zahlreiche Synapsen finden.

Färbemethode, bei der durch Silbersalze argyrophile Strukturen, z. B. retikuläre Fasern oder Nervenzellen, dargestellt werden

Neben Astrozyten und Mikroglia Bestandteil der Neuroglia des ZNS. Oligodendrozyten finden sich sowohl in der grauen als auch in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark und dienen der Bildung und Erhaltung der Markscheiden der Axone.

Myelinscheide, Umhüllung des Axons durch Zytoplasmafortsätze von Oligodendrozyten (ZNS) oder Schwann- Zellen (peripheres Nervensystem). Diese Zellen bilden lipidhaltige Lamellen um das entsprechende Axon. Je nach Anzahl der Lamellen unterscheidet man markreiche oder markarme Nervenfasern.