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Präparat: A24 (H)
Leber, Maus, Kupffer-Zellen
H.-E.
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Die Kupffer-Zellen enthalten in ihrem Zytoplasma dunkelblaue Granula, die auf Einlagerung des phagozytierten Trypanblau in Lysosomen zurückzuführen ist. Der Zellleib ist spindelförmig oder polygonal. Die im Vergleich zu den Hepatozyten kleinen Zellkerne sind dunkelrot gefärbt. Die Kupffer-Zellen liegen entweder im Lumen der der Lebersinusoide oder ragen mit ihren Fortsätzen in den Disse-Raum.

Zum mononukleären Phagozytensystem gehörende Zellen, die im Endothelverband der Lebersinusoide liegen und in das Lumen hineinragen. Sie speichern Fremdkörper (Zelltrümmer, Bakterien, Vitalfarbstoffe) und können sich in beladenem Zustand aus dem Verband lösen und in die Blutbahn gelangen. Vermutlich sind sie auch am Abbau von Hämoglobin beteiligt.

Lysosomen sind Zellorganellen, die die dem Abbau bzw. der Spaltung zelleigener Strukturen (z.B. Organellen, Rezeptoren) oder über Endo-bzw. Phagozytose aufgenommener Substanzen (z.B. bestimmte Liganden wie Proteohormone, Wachstumsfaktoren, Parasiten) dienen. Sie sind von einer einfachen Plasmamembran umhüllt. In ihrem Inneren herrscht saurer pH, sie enthalten Enzyme zur Spaltung von praktisch allen Substanzen, mit denen eine Zelle in Berührung kommen kann. Leitenzym ist die saure Phosphatase, die, wie alle anderen lysosomalen Enzyme, ihr pH-Optimum im sauren Bereich (pH=5) hat. Lysosomen dienen z.B. auch der Freisetzung von Cholesterin aus Lipoproteinen und von Thyroxin aus der Speicherform des Thyreoglobulins in der Schilddrüse.

Polyedrische Zellen, die einen oder zwei locker strukturierte Zellkerne mit deutlichem Nukleolus aufweisen. Das Zytoplasma enthält zahlreiche Mitochondrien vom Kristatyp, viel glattes und schollenförmig angeordnetes raues endoplasmatisches Retikulum und schollige Glykogenablagerungen. Die Leberzellen stehen untereinander durch Nexus, Desmosomen und tight junctions in Verbindung und sind in Leberzellbälkchen (Leberbälkchen) radiär auf die Vv. centrales hin ausgerichtet. Zwischen den Leberzellbälkchen liegen die Lebersinusoide. Hepatozyten sind funktionell sehr vielseitig, die wichtigsten von ihnen produzierten Substanzen sind Galle und Plasmaproteine (Albumin, Globuline, Enzyme und an der Blutgerinnung beteiligte Proteine).

Erweiterte Kapillaren zwischen den Leberbälkchen. In sie münden Äste der Vv. interlobulares und Äste der Aa. interlobulares, so dass sie Mischblut enthalten, das sowohl nährstoff- als auch sauerstoffreich ist. Die radiär angeordneten Sinusoide sind ca. 0,5 mm lang, ihr Lumen variiert zwischen 5-16 µm. Sie werden von einem dünnen und lückenhaften Endothel ausgekleidet, das keine Basallamina besitzt. Die Lebersinusoide grenzen nicht unmittelbar an die Hepatozyten, zwischen ihnen und den Leberzellbälkchen liegt ein perikapillärer (perisinusoider) Raum, der Disse-Raum. Mit den Lebersinusoiden sind die phagozytierenden Kupffer-Zellen und die Vitamin-A speichernden Sternzellen (Ito-Zellen) und leberspezifische Lymphozyten (Pit-Zellen) assoziiert.

Perikapillärer Raum zwischen den Lebersinusoiden und den Hepatozyten. Er hat einen Durchmesser von 0,5-3 µm, wird von Gitterfasern durchzogen und enthält Blutplasma, das durch die Lücken des Sinusendothels eingetreten ist. Außerdem treten Sternzellen auf, die mit ihren zytoplasmatischen Ausläufern das Endothel umfassen und zahlreich Zytokine und Wachstumsfaktoren exprimieren.