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Präparat: A24 (H)
Leber, Maus, Kupffer-Zellen
H.-E.
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Hier werden die Kupffer-Zellen der Leber besonders hervorgehoben. Diese Zellen liegen in der Wand der Lebersinusoide und sind Antigen-präsentierende Makrophagen, die Fremdkörper (Zelltrümmer, Bakterien, Vitalfarbstoffe) speichern und alte und geschädigte Erythrozyten abbauen können. Die Kupffer-Zellen sind Teil des mononukleär-phagozytierenden Systems (MPS). Das Präparat wurde von einem Tier gewonnen, dem der Vitalfarbstoff Trypanblau verabreicht wurde. Die Kupffer-Zellen der Leber haben den in der Blutbahn zirkulierenden Vitalfarbstoff aufgenommen und gespeichert. In ihrem Zytoplasma erscheinen deshalb unterschiedlich große, trypanblauhaltige Granula. Zur Darstellung der Zellkerne wurde das Präparat mit Kernechtrot gegengefärbt. Diese Gegenfärbung läßt die Leberläppchen mit den in Balken angeordneten Hepatozyten und den Zentralvenen erkennen.

Zum mononukleären Phagozytensystem gehörende Zellen, die im Endothelverband der Lebersinusoide liegen und in das Lumen hineinragen. Sie speichern Fremdkörper (Zelltrümmer, Bakterien, Vitalfarbstoffe) und können sich in beladenem Zustand aus dem Verband lösen und in die Blutbahn gelangen. Vermutlich sind sie auch am Abbau von Hämoglobin beteiligt.

Erweiterte Kapillaren zwischen den Leberbälkchen. In sie münden Äste der Vv. interlobulares und Äste der Aa. interlobulares, so dass sie Mischblut enthalten, das sowohl nährstoff- als auch sauerstoffreich ist. Die radiär angeordneten Sinusoide sind ca. 0,5 mm lang, ihr Lumen variiert zwischen 5-16 µm. Sie werden von einem dünnen und lückenhaften Endothel ausgekleidet, das keine Basallamina besitzt. Die Lebersinusoide grenzen nicht unmittelbar an die Hepatozyten, zwischen ihnen und den Leberzellbälkchen liegt ein perikapillärer (perisinusoider) Raum, der Disse-Raum. Mit den Lebersinusoiden sind die phagozytierenden Kupffer-Zellen und die Vitamin-A speichernden Sternzellen (Ito-Zellen) und leberspezifische Lymphozyten (Pit-Zellen) assoziiert.

Bestandteile des Abwehrsystems; Abkömmlinge der Monozyten. Nach ihrer Reifung im Knochenmark und anschließender Zirkulation im Blutkreislauf wandern sie in verschiedene Gewebe ein und differenzieren sich dort zu ortsständigen, gewebetypischen Makrophagen. Mobile Makrophagen können gemeinsam mit Granulozyten in Entzündungsherde eindringen. Makrophagen phagozytieren körperfremde Substanzen und bauen diese z.T. in Phagolysosmen enzymatisch ab, z.T. verweilen diese Stoffe auch in der Zelle, ohne abgebaut zu werden. Sie dienen der Induktion und Regulation von Entzündungsreaktionen, der Gewebereorganisation und Organheilung; außerdem der Immuninduktion und Stimulation von Lymphozyten.

Polyedrische Zellen, die einen oder zwei locker strukturierte Zellkerne mit deutlichem Nukleolus aufweisen. Das Zytoplasma enthält zahlreiche Mitochondrien vom Kristatyp, viel glattes und schollenförmig angeordnetes raues endoplasmatisches Retikulum und schollige Glykogenablagerungen. Die Leberzellen stehen untereinander durch Nexus, Desmosomen und tight junctions in Verbindung und sind in Leberzellbälkchen (Leberbälkchen) radiär auf die Vv. centrales hin ausgerichtet. Zwischen den Leberzellbälkchen liegen die Lebersinusoide. Hepatozyten sind funktionell sehr vielseitig, die wichtigsten von ihnen produzierten Substanzen sind Galle und Plasmaproteine (Albumin, Globuline, Enzyme und an der Blutgerinnung beteiligte Proteine).

Zentralvene; sie nimmt das Blut aus den Lebersinusoiden eines klassischen Leberläppchens auf und mündet in die Vv. hepaticae, die ihrerseits das Blut in die Vena cava inferior ableiten. Je ein Ast der V. centralis steht im Mittelpunkt des klassischen Leberläppchens.