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Präparat: 93 (F)
HP-Gastritis
Giemsa-Färbung

Helicobacter pylori besiedelt die Schleimhautoberfläche des Magens und ist wie hier mit Hilfe der Giemsa-Färbung oder auch durch immunhistochemische Markierung mit einem Helicobacter pylori-spezifischen Antikörper nachweisbar. Der Keim hat eine hohe Urease-Aktivität. Das dadurch freigesetzte Ammoniak schützt das Bakterium vor der Magensäure, wirkt gleichzeitig zytotoxisch und zerstört die Interzellularbrücken der foveolären Epithelien. Darüber hinaus produziert der Keim Proteasen, ein Zytotoxin und Hämolysin. Er kann auch heterotope Magenschleimhaut, z. B. im Duodenum besiedeln und hier für die Ausbildung von Duodenalulzera verantwortlich sein.

Neben konventionellen Farbungen wie HE, Giemsa, u.v.m. kann man histologische Schnitte auch immunhistochemisch farben. Die Schnitte werden mit Antikörpern (monoklonal oder polyklonal) inkubiert. Die Antikörper erkennen bestimmte Strukturen, meist Proteinepitope. Über weitere sekundare Antikörper (neuerdings auch Polymere), die den gebundenen primaren Antikörper erkennen und z.B. eine an diesen gekoppelte Biotin-Avidinbrücke mit anhangendem Enzym kann man eine Farbstoffreaktion an der Antikörperbindungsstelle im Schnitt auslösen und so das gesuchte Protein sichtbar machen. Antikörper gibt es für eine Vielzahl von Epitopen, die die Linienzugehörigkeit einer Zelle oder die Expression von Hormonrezeptoren u.v.m. erkennen lassen.

auch Dystopie. Vorkommen eines Gewebes an einem Ort, an dem es normalerweise nicht ist, z.B. Magenschleimhaut in einem Meckelschen Divertikel, Schilddrüsengewebe am Zungengrund u.a.. Auch bei der Erregungsbildung im Herzen spricht man von heterotoper Erregung, wenn die Herzkontraktion außerhalb des Sinusknotens ausgelöst wird.

Ein tiefreichender Defekt einer Oberflache. An der Schleimhaut reicht der Defekt tiefer als die Tunica mucosa und beschadigt die Submukosa (wenn der Defekt auf die Epidermis bzw. Mukosa begrenzt ist, sagt man Erosion). Ein Ulkus heilt in der Regel unter Narbenbildung, d.h. nicht folgenlos, aus. Die Begriffe Erosion und Ulkus werden in der Dermatologie zu den sog. "Sekundar-Effloreszenzen" gerechnet (die Effloreszenzen dienen zur Beschreibung von Hautveranderungen; "sekundar" bedeutet hier: die Effloreszenz entsteht aus einer bereits bestehenden Veranderung).