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Präparat: A37 (H)
Knochenmark
H.-E.
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Die Blut bildenden Zellen des Knochenmarks liegen im lockeren Netzwerk des Markstromas, das aus retikulärem Bindegewebe aufgebaut ist. Aus pluripotenten hämatopoetischen Stammzellen entwickeln sich lymphatische und myeloide Vorläuferzellen. Aus den myeloiden Vorläuferzellen entwickeln sich Granulozyten (Granulopoese), Monozyten(MonopoeseThrombozyten (Thrombopoese) und Erythrozyten (Erythropoese). Die großen Megakaryozyten mit ihrem unregelmäßig gelappten polyploiden Zellkern sind die auffälligsten Zellen. Aus ihnen entstehen die Blutplättchen (Thrombozyten).

Untertyp der Granulozyten, dessen Zellkern aus 2-4 miteinander verbundenen Segmenten besteht. Neutrophile Granulozyten dienen der Phagozytose von Keimen und Fremdkörpern.

Bildung der Granulozyten; aus basophilen Stammzellen des Knochenmarks entwickeln sich über verschiedene Zwischenstufen die Granulozyten, die ins Blut abgegeben werden. Eine Zuordnung zu einem der drei Typen (neutrophile, eosinophile oder basophile Granulozyten) kann erst mit beginnender Kernsegmentierung vollzogen werden.

Größter Subtyp der Leukozyten mit feinen Granula und auffallend ovalem bis nierenförmigen Zellkern. Das schwach basophile Zytoplasma ist reich an Lysosomen. Nach ihrer Bildung im Knochenmark werden sie dort zeitweise gespeichert und halten sich nach ihrer Ausschleusung nur wenige Stunden im Blut auf, bevor sie durch die Kapillarwände ins Gewebe einwandern. Hier erfolgt in Abhängigkeit von der Umgebung ihre Differenzierung zu verschiedenen Makrophagentypen.

Bildung der Monozyten aus Monoblasten und Promonozyten. Reife Monozyten gelangen in den Blutstrom (Blutmakrophagen) und wandern ins Bindegewebe, wo sie zu gewebetypischen Makrophagen (z.B. Histiozyten des Bindegewebes, Kupffer-Sternzellen der Leber und Alveolarmakrophagen der Lunge) ausreifen.

Blutplättchen; kernlose, scheibenförmige Zellfragmente (ca. 2 µm), sie entstehen durch Abschnürung von sogenannten Megakaryozyten des Knochenmarks, die Lebenszeit beträgt 8 Tage. Thrombozyten besitzen Granula, in denen u.a. für die Blutgerinnung wichtige Substanzen gespeichert sind.

Entstehung der kernlosen Blutplättchen durch Abschnürung von membranumschlossenen Zytoplasmateilen (Pseudopodien) der Megakaryozyten.

Rote Blutkörperchen; kernlose Zelle, in der Aufsicht rund mit einem Durchmesser von ca. 7,5 µm, im Querschnitt hantelförmig. Sie enthalten den roten Blutfarbstoff, Hämoglobin, und dienen dem Transport von Sauerstoff und Kohendioxid. Sie entstehen im roten Knochenmark durch Differenzierung von pluripotenten Stammzellen über kernhaltige Erythroblasten und Retikulozyten (nicht mit Retikulumzellen des retikulären Bindegewebes zu verwechseln!!). Die Lebensdauer der Erythrozyten beträgt 120 Tage.

Bildung von reifen Erythrozyten aus pluripotenten myeloischen Stammzellen über Proerythroblasten, Erythroblasten, Normoblasten und Retikulozyten. Stimuliert wird die Erythropoese durch das in der Niere gebildete Glykoprotein Erythropoetin (EPO).

Knochenmarkriesenzellen mit einem Durchmesser von 30-100 µm. Sie zeichnen sich durch einen unregelmäßig gelappten, polyploiden Zellkern und feingranuliertes Zytoplasma aus. Aus den Megakaryozyten entstehen Thrombozyten als Abschnürung von Pseudopodien.