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Präparat: A14 (H)
Cornea, mehrschichtiges unverhorntes und einschichtiges Plattenepithel
H.-E.
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Das hintere Hornhautepithel ("Hornhautendothel") ist ein einschichtiges Plattenepithel, das die Cornea auf der konkaven Seite zur vorderen Augenkammer begrenzt. Elektronenmikroskopisch sind an den Plattenepithelzellen unterschiedliche Zellkontakte nachweisbar: Maculae adhaerentes und Zonulae occludentes (tight junctions). Diese Kontakte können lichtmikroskopisch nicht erkannt werden. Sie verhindern den Einstrom von Kammerwasser. Barriere - und Pumpfunktion des Endothels gewährleisten einen gleichmäßigen Wassergehalt der Hornhaut, der bei Dysfunktion des Epithels zur Hornhauttrübung führt. Das einschichtige Plattenepithel der Cornea ist über eine dicke Basalmembran, Descemet-Membran, mit dem Bindegewebe verbunden.

Im Elektronenmikroskop erkennbare Haftkomplexe zwischen zwei benachbarten (Epithel-) Zellen. Nach Form und Ausdehnung der Haftkomplexe unterscheidet man punktförmige Puncta adhaerentes, fleckförmige Maculae adhaerentes und Zonulae adhaerentes. Die letztgenannten „Gürteldesmosomen“ umgeben die Zelle bandartig. Ein Desmosom besteht aus zwei Halbdesmosomen der beiden benachbarten Zellen. Im Desmosomen-Bereich wird der 20-40 nm breite Interzellularraum von mikrofilamentärem Material durchzogen. Vom Zellinneren ziehen Intermediärfilamente des Zytoskeletts an eine Verdichtungszone (Plaque). Hier interagieren Plaque-Proteine einerseits mit den Intermediärfilamenten des Zytoskeletts und andererseits mit membrandurchspannenden Proteinen vom Typ der desmosomalen Cadherine. Desmosomen kommen vor allem in Epithelen vor, besonders zahlreich in mehrschichtigen Plattenepithelien, aber auch in nicht-epithelialen Geweben; im Herzmuskel, zwischen den follikulären dendritischen Zellen des Lymphfollikels und zwischen Arachnoidalzellen der weichen Hirnhaut.

Tight junction; leistenförmige Verschmelzung der Plasmamembranen zweier benachbarter Zellen, wodurch der Interzellularspalt an dieser Stelle verschlossen wird.

Inhalt der Augenkammern; klare und farblose Flüssigkeit, die durch Ultrafiltration und aktive Sekretion durch die Ziliarfortsätze entsteht. Der Abfluß erfolgt im Kammerwinkel, über die Fontana-Räume in den Schlemm-Kanal und die Kammerwasservenen. Teilweise findet auch eine Rückresorption statt. Das Kammerwasser entspricht in seiner Zusammensetzung weitgehend dem Liquor cerebrospinalis, es enthält Elektrolyte, Proteine, Kohlenhydrate, Enzyme, Hyaluronsäure sowie Ascorbinsäure und dient der Ernährung von Linse und Hornhaut.

Lamina limitans posterior; stark verdickte lichtmikroskopisch sichtbare Basallamina zwischen dem einschichtigen Plattenepithel und dem bindegewebe der Cornea durch Kollagenfibrillen (Kollagen Typ VIII).