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Präparat: 74L (L)
(Eitrige) Peritonitis
H.-E.

Bild wird ersetzt Die Peritonitis ist eine meist akute, selten chronische Entzündung des Peritoneums. In Abhängigkeit der Ausdehnung geht sie mit lokalen Schmerzen oder aber einem akuten Abdomen einher. In dieser Übersicht sieht man den typischen Wandaufbau eines muskulären Hohlorganes. Auch hier kann man bereits erkennen, dass das peritoneale Fettgewebe verbreitert ist.

Ein tiefreichender Defekt einer Oberflache. An der Schleimhaut reicht der Defekt tiefer als die Tunica mucosa und beschadigt die Submukosa (wenn der Defekt auf die Epidermis bzw. Mukosa begrenzt ist, sagt man Erosion). Ein Ulkus heilt in der Regel unter Narbenbildung, d.h. nicht folgenlos, aus. Die Begriffe Erosion und Ulkus werden in der Dermatologie zu den sog. "Sekundar-Effloreszenzen" gerechnet (die Effloreszenzen dienen zur Beschreibung von Hautveranderungen; "sekundar" bedeutet hier: die Effloreszenz entsteht aus einer bereits bestehenden Veranderung).

Eine sich diffus im Weichgewebe ausbreitende bakterielle Entzündung nennt man Phlegmone. Im Unterschied zum Abszeß kommt es bei der Phlegmone nicht zur Gewebseinschmelzung. Typische Erreger einer Phlegmone sind Streptokokken oder Staphylokokken, aber auch Anaerobier können eine Phlegmone auslösen. Beispiele einer phlegmonösen Entzündung sind das Erysipel (Wundrose, Phlegmone des Unterhautbindegewebes), die bakterielle Mediastinitis, Mesenteriolumphlegmone im Rahmen einer eitrigen Appendicitis.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.