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Karzinommetastasen

Der Längsschnitt durch ein formalinfixiertes Gehirn zeigt zwei Herdbefunde. Die rotschwarz verfärbten Herde in der einen Kleinhirnhemisphäre und in der gegenseitigen Großhirnhemisphäre sind eingeblutete Karzinommetastasen.

Zur Fixierung des Gewebes wird Formalin (wassrige Formaldehydlösung) verwandt. Durch die Fixierung denaturieren die Proteine und der Verfallsprozeß des Gewebes wird aufgehalten. Ferner wirkt das Formalin desinfizierend. Das fixierte Gewebe ist fest und gut schneidbar, verliert aber leider seine Farbe und wird grau/braun. Eine optimale Histologie erhalt man nur nach ausreichender Fixierung des Gewebes (vor die Morphologie hat der Herrgott die Fixation gestellt). Das Formalin sollte in einer neutral gepufferten (pH 7,4) 4%igen Lösung zur Gewebefixierung eingesetzt werden. Damit sind an dem fixierten Gewebe dann auch weiterführende Untersuchungen (DNA, RNA) möglich. Für spezielle Gewebeproben sind andere Fixantien als Formalin besser geeignet (z.B. Hodenbiopsien, Knochenmarkbiopsien). Eine eindeutige krebserregende Wirkung von Formalin konnte bislang noch nicht nachgewiesen werden, auch wenn dieses oft vermutet und ausgiebig untersucht wurde. Jedem Mediziner ist jedoch der beissende und stechende Geruch bekannt.

Auch Filia (Tochter) genannte Absiedelung eines Primartumors an anderer Stelle. Man unterscheidet Absiedelungen von Tumorzellen auf dem Lymphweg (lymphogene M.), Blutweg (hamatogene M.), in Körperhöhlen (kavitare M.), in epithelialen Gangsystemen (kanalikulare M., selten) und entlang von Stichkanalen (Impfmetastasen, z.B. nach Tumorpunktion).