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Krukenberg-Tumor des Ovars

Bei dieser Patientin fielen bei der Laparaskopie beidseits vergrößerte Ovarien auf. Das Ovarpräparat zeigt eine glatte, etwas knotige Oberfläche mit weißlichen und rötlichen Anteilen. Hierbei handelt sich nicht um einen primären Ovarialtumor, bei dem beidseitiges Auftreten (siehe voriges Präparat) nicht selten ist. Vielmehr sind beide Ovarien infiltriert durch kavitäre Metastasen eines Adenokarzinoms des Magens. Weil diese Konstellation für das Ovar typisch ist und eine schwierige Differentialdiagnose darstellen kann, denn meist sind die Primärtumoren gar nicht bekannt, hat man sie mit einem Eigennamen belegt: Krukenberg-Tumoren.

Der Begriff Tumor bezeichnet grundsatzlich eine Schwellung des Gewebes. So ist er auch Bestandteil der von Celsus definierten Merkmale einer Entzündung (Calor, Rubor, Dolor, Tumor). Zumeist wird der Begriff Tumor jedoch im Sinne einer autonomen Neubildung von Gewebe (Neoplasie) benutzt. Dabei muß aber auch wieder unterschieden werden zwischen einer gutartigen und einer bösartigen Geschwulst.

Auch Filia (Tochter) genannte Absiedelung eines Primartumors an anderer Stelle. Man unterscheidet Absiedelungen von Tumorzellen auf dem Lymphweg (lymphogene M.), Blutweg (hamatogene M.), in Körperhöhlen (kavitare M.), in epithelialen Gangsystemen (kanalikulare M., selten) und entlang von Stichkanalen (Impfmetastasen, z.B. nach Tumorpunktion).

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.