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Lungentuberkulose

Auch auf diesem Querschnitt sieht man zahlreiche Tuberkulome, an denen man den Begriff "verkäsende Nekrose" nachvollziehen kann. Die Farbe und auch die bröckelige Konsistenz erinnern an Frischkäse. Rechts ist eine Nekrose eingeschmolzen und es ist ein Hohlraum entstanden, eine Kaverne.

Ein klassisches Beispiel einer granulomatösen Entzündung ist die Tuberkulose. Wird der menschliche Organismus das erste Mal durch Mykobakterien inhalativ infiziert, siedeln sich die Erreger in besonders gut belüfteten Lungenarealen (Mittel- und Oberlappen) an. Diese Herde finden sich bevorzugt subpleural (Primaraffekt). Gleichzeitig kommt es zu einer lymphogenen Fortleitung in die regionaren Hiluslymphkoten. Diese Konstellation aus Lungen- und hilarem Lymphknotenherd wird Primarkomplex genannt. Im Rahmen der Entzündungsreaktion kann es zum Konfluieren zahlreicher Granulome kommen, woraus sich ein größerer isolierter Rundherd entwickeln kann. Einen solchen Herd bezeichnet man als Tuberkulom.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.