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Präparat: 57 (L)
Magen, Pars pylorica/Bulbus duodeni
Immunhistochemie
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Das Präparat zeigt den Übergang vom Pylorus (Pförtner) des Magens in den Anfangsteil des Zwölffingerdarms, Bulbus duodeni. In der Übergangsregion fällt ein an der luminalen Oberfläche aufragender Wulst auf; der auf einen verdickten Abschnitt der Tunica muscularis sitzt, die hier den (ringförmigen) Schließmuskel, den Sphincter pylori bildet. Bereits in der Übersicht ist zu erkennen, dass die Tunica mucosa im Pylorus anders aufgebaut ist als im Duodenum. Im Pylorus gehen die langen Foveolae gastricae in kurze tubulöse Glandulae pyloricae über, die sich in der Tiefe der Schleimhaut verzweigen und bis an die Lamina muscularis mucosae reichen. Die Schleimhaut des Duodenums zeigt ins Lumen ragende Zotten (Auffalltung der Lamina epithelialis und der Lamina propria) und Krypten, in denen sich die Lamina epithelialis tief in die Lamina propria bis an die Lamina muscularis mucosae einsenkt. Die Lamina muscularis mucosae ist im Pylorusbereich deutlich ausgeprägt; im Duodenum wird sie sehr schmal. Auch die Tela submucosa zeigt regionale Unterschiede: Im Duodenum liegen hier die charakteristischen mukösen Gll. duodenales (BRUNNER-Drüsen), die Tela submucosa des Pylorus enthällt keine Drüsen. In der Lamina propria des Magens und des Duodenums können Lymphfollikel vorhanden sein.

Villi intestinales; 0,5 bis 1,5 mm hohe Auffaltungen der Lamina epithelialis und der Lamina propria der Tunica mucosa, die die Resorptionsfläche des Dünndarms um das siebenfache vergrößern. Die Zotten sind in den einzelnen Darmabschnitten unterschiedlich geformt.

Lieberkühn-Krypten; Glandulae intestinales; schlauchförmige Einsenkungen zwischen den Zotten, die bis zur Lamina muscularis reichen. Das Epithel wird in der Tiefe der Krypten flacher und der Mikrovillisaum der Enterozyten wird niedriger. Von der Tiefe der Krypten geht der Zellersatz aus, die neugebildeten Zellen wandern innerhalb von 36h von der Kryptentiefe zur Zottenspitze, wo sie nach 48h abgestoßen werden. Die Regeneration aller Zelltypen geht von den gleichen Stammzellen aus.

(Pförtner, Sphincter pylori) Schließmuskel zwischen Magen und Duodenum aus kräftiger Ringmuskulatur

Zwölffingerdarm; erster Abschnitt des Dünndarms, der am Pylorus des Magens beginnt und an der Flexura duodenojejunalis in das Jejunum übergeht. In der Pars descendens des Duodenum münden der Ductus choledochus und der Ductus pancreaticus auf der Papilla duodeni major. Im Duodenum beginnt die Oberflächenvergrößerung der Dünndarmschleimhaut durch Plicae circulares (Kerckring-Falten), Zotten und Mikrovilli. Zwischen den Zotten tauchen schlauchförmige Kanälchen, Glandulae intestinales (Lieberkühn-Krypten), auf, von denen die Zellerneuerung ausgeht. Differentialdiagnostisch wichtigstes Merkmal sind die Glandulae duodenales (Brunner-Drüsen) der Tela submucosa.

Glandulae duodenales; muköse Drüsen, charakteristisches Merkmal des Duodenums; sie liegen in der Tela submucosa; ihre Ausführungsgänge durchbrechen die Lamina muscularis mucosae und münden in die Darmkrypten. Die Glandulae duodenales beteiligen sich an der Produktion des Darmsaftes, ihr schleimiges Sekret enthält proteolytische Enzyme, Maltase und Amylase.