Voriges PräparatIndexNächstes Präparat
Präparat: 43 (L)
Milz
H.-E.
?

Beim vorliegenden Präparat handelt es sich um ein Organ mit hoher Zelldichte, das durch eine Kapsel scharf von der Umgebung abgegrenzt ist. Im Inneren erkennt man rundliche Gebilder mit hellem Zentrum und dunklem Rand (Malpighi-Körperchen = Milzknötchen), sowie große Gefäßanschnitte und Bindgewebstrabekel, die von der Kapsel ausgehen das Innere des Organs durchziehen. Die Bereiche zwischen den Milzknötchen werden überwiegend von den sog. Milzsinus eingenommen. Sie würden in einem Präparat, bei dem das Blut vollständig aus der Milz ausgespült wurde, fast gänzlich "leer" erscheinen. Im Frischpräparat erscheinen sie rot (= rote Pulpa). Im Gegensatz dazu findet sich in den Malpighischen Körperchen die Mehrzahl der Lymphozyten der Milz (= weiße Pulpa).

Folliculus lymphaticus splenicus, Malpighi-Körperchen (Achtung: auch die Nierenkörperchen werden nach ihrem Erstbeschreiber Marcellus Malpighi (1628 -1694) Malpighi-Körperchen genannt); als Primärfollikel ohne spezielle Innenstruktur oder als Sekundärfollikel vorkommende Milzfollikel. Als Sekundärfollikel verfügen sie über ein helles Reaktionszentrum mit großen Lymphozyten und eine dunklere Mantelzone aus kleinen inaktiven Zellen. Im Reaktionszentrum finden sich hauptsächlich B-Lymphozyten, B-Immunoblasten sowie T-Helferzellen. Die Follikel sind von einer eher unauffälligen Marginalzone umgeben, die sie von der roten Milzpulpa trennt. Gemeinsam mit den periarteriellen Lymphozytenscheiden bilden die Malpighi-Körperchen die weiße Pulpa der Milz.

Trabeculae splenicae; von der Kapsel ausgehendes grobes Gerüst aus unregelmäßig gestalteten Bindegewebssträngen und schmalen Platten. Das Trabekelwerk ist in Hilumnähe am stärksten ausgeprägt und führt die aus der A. splenica hervorgehenden Balkenarterien.

Netzwerk aus verschieden langen und breiten, untereinander kommunizierenden Röhrchen, deren Wände von langgestreckten Endothelzellen gebildet werden. Durch aktiven Formwandel der Zellen können Öffnungen in der Sinuswand entstehen, sodaß Blutplasma und Blutzellen ins Milzretikulum gelangen können. Ca. 10% des die Milz durchströmenden Blutes erreicht so das perisinusoide Gewebe, 90% wird direkt in das venöse System geleitet.

Netzwerk aus Milzsinus, Retikulumzellen, retikulären Fasern und allen Anteilen des strömenden Bluts. Das charakteristische Aussehen erhält die rote Pulpa durch das Überwiegen der Erythrozyten.

Bestandteil der Milz, der sich aus den periarteriellen Lymphozytenscheiden und den Malpighischen Körperchen zusammensetzt.