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Pseudomembranöse Colitis

Das aufgeschnittene formalinfixierte Kolektomiepräparat zeigt eine hochgradige Ektasie. Die Schleimhaut in den erkennbaren Bereichen ist stark gerötet. Der überwiegende Anteil der Schleimhaut ist von Pseudomembranen belegt. Die pseudomembranöse Colitis entsteht bei Patienten unter antibiotischer Therapie durch Überwucherung der Kolonschleimhaut mit toxinbildenden Bakterien des Typs Clostridium difficile.

Zur Fixierung des Gewebes wird Formalin (wassrige Formaldehydlösung) verwandt. Durch die Fixierung denaturieren die Proteine und der Verfallsprozeß des Gewebes wird aufgehalten. Ferner wirkt das Formalin desinfizierend. Das fixierte Gewebe ist fest und gut schneidbar, verliert aber leider seine Farbe und wird grau/braun. Eine optimale Histologie erhalt man nur nach ausreichender Fixierung des Gewebes (vor die Morphologie hat der Herrgott die Fixation gestellt). Das Formalin sollte in einer neutral gepufferten (pH 7,4) 4%igen Lösung zur Gewebefixierung eingesetzt werden. Damit sind an dem fixierten Gewebe dann auch weiterführende Untersuchungen (DNA, RNA) möglich. Für spezielle Gewebeproben sind andere Fixantien als Formalin besser geeignet (z.B. Hodenbiopsien, Knochenmarkbiopsien). Eine eindeutige krebserregende Wirkung von Formalin konnte bislang noch nicht nachgewiesen werden, auch wenn dieses oft vermutet und ausgiebig untersucht wurde. Jedem Mediziner ist jedoch der beissende und stechende Geruch bekannt.

Erweiterung

heißen so, weil sie keine echten geweblichen Membranstrukturen darstellen, sondern Belage aus nekrotischer Schleimhaut mit Zelldetritus, Fibrin und neutrophilen Granulozyten sind.