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Tubuläres Adenom des Kolons

In der Aufsicht auf die Schleimhaut eines längs eröffneten Kolons sieht man Hunderte von Polypen. Es handelt sich dabei um Adenome, die im Rahmen eines hereditären Krankheitsbildes enstanden sind, der familiären adenomatösen Polyposis (FAP). Diese Erkrankung ist autosomal dominant vererblich, 20-30% der Fälle sind allerdings spontane Neumutationen. Das betroffene Gen heißt APC (adenomatous popyposis coli) ist ein Tumorsuppressorgen und liegt auf Chromosom 5q21-q22. Eine FAP ist eine obligate Präkanzerose!

Aus der Mucosa eines Hohlorgans sich in das Lumen wölbende Tumoren nennt man Polypen. Da sich hinter so einer Vorwölbung sowohl neoplastische Prozeße wie >Adenome und >Karzinome, als auch >Hyperplasien oder entzündliche Veranderungen, sowie im weiteren Sinne auch Prozeße der Submucosa (z.B. mesenchymale Tumoren wie Lipome, Neurinome etc.) verstecken können, muß man sich im Klaren sein, daß der Begriff Polyp lediglich eine Beschreibung und keine Diagnose ist und der histologischen Abklarung bedarf.

Gutartige, von Drüsen bildendem Epithel ausgehende, autonome Neoplasie. Adenome können in allen Drüsen oder der drüsigen Schleimhaut von Organen auftreten. Das Muttergewebe wird dem Namen oft vorrangestellt: Dickdarmadenom, Schilddrüsenadenom, etc.. Sie zeichnen sich durch langsames, verdrangendes, nicht invasives Wachstum aus (Kennzeichen gutartiger Tumoren). In parenchymatösen Organen sind sie meist umkapselt.

erblich

sind Gene, die normalerweise eine hemmende Wirkung z.B. im Zellzyklus haben oder eine Kontrollfunktion ausfüllen. Bei Verlust des Gens entfallt diese Hemmung oder Kontrolle und Tumorwachstum wird begünstigt. Bei Tumorsuppressorgenen müssen in der Regel beide Allele z.B. durch inaktivierende Mutation oder Deletion ausgefallen sein. Typische Beispiele sind das Retinoblastomgen (rb) oder p53.