Voriges PräparatIndexNächstes Präparat
 
MEN-IIb, medulläres Schilddrüsenkarzinom

In der Vergrößerung sieht man die typische Schnittfläche eines medullären Schilddrüsenkarzinoms. Links im Bild neben der eröffneten Arteria carotis communis dextra ist die andere Tumorhälfte erkennbar. Medulläre Schilddrüsenkarzinome entstehen aus den parafollikulären C-Zellen und produzieren wie diese Calcitonin, daher nennt man sie auch C-Zell-Karzinome. Sie haben meist bei Diagnosestellung bereits metastasiert (in die regionären Lymphknoten), wie auch bei diesem Patienten, und haben eine schlechte Prognose. Bei ca. 20% der medullären Schilddrüsenkarzinome liegt ein MEN-II (a oder b) vor. Meist, wie auch hier, mit beidseitigen medullären Schilddrüsenkarzinomen.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.

Auch Filia (Tochter) genannte Absiedelung eines Primartumors an anderer Stelle. Man unterscheidet Absiedelungen von Tumorzellen auf dem Lymphweg (lymphogene M.), Blutweg (hamatogene M.), in Körperhöhlen (kavitare M.), in epithelialen Gangsystemen (kanalikulare M., selten) und entlang von Stichkanalen (Impfmetastasen, z.B. nach Tumorpunktion).