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Prostatahyperplasie

Das Präparat zeigt einen Schnitt durch eine formalinfixierte Prostata. Der rechte sowie der linke Lappen sind gleichmäßig vergrößert. Das Gewebe zeigt einen knolligen Umbau mit darin enthaltenen verschieden großen Hohlräumen. Dazwischen liegend ist in der Bildmitte die in der periurethralen Mantelzone ziehende Pars prostatica urethrae angeschnitten. In den subkapsulären Prostataanteilen ist es durch die Hyperplasie der Innendrüse zur Bildung einer Bindegewebsverdichtung gekommen, die als chirurgische Kapsel bezeichnet wird. Dies sind typische Befunde bei einer benignen Prostatahyperplasie. CAVE: Bei einer transurethralen operativen Entfernung der vergrößerten Prostata wird die chirurgische Kapsel belassen. Da es sich dabei jedoch um Prostatagewebe handelt, kann auch nach Prostatektomie hier noch ein Karzinom auftreten.

Zur Fixierung des Gewebes wird Formalin (wassrige Formaldehydlösung) verwandt. Durch die Fixierung denaturieren die Proteine und der Verfallsprozeß des Gewebes wird aufgehalten. Ferner wirkt das Formalin desinfizierend. Das fixierte Gewebe ist fest und gut schneidbar, verliert aber leider seine Farbe und wird grau/braun. Eine optimale Histologie erhalt man nur nach ausreichender Fixierung des Gewebes (vor die Morphologie hat der Herrgott die Fixation gestellt). Das Formalin sollte in einer neutral gepufferten (pH 7,4) 4%igen Lösung zur Gewebefixierung eingesetzt werden. Damit sind an dem fixierten Gewebe dann auch weiterführende Untersuchungen (DNA, RNA) möglich. Für spezielle Gewebeproben sind andere Fixantien als Formalin besser geeignet (z.B. Hodenbiopsien, Knochenmarkbiopsien). Eine eindeutige krebserregende Wirkung von Formalin konnte bislang noch nicht nachgewiesen werden, auch wenn dieses oft vermutet und ausgiebig untersucht wurde. Jedem Mediziner ist jedoch der beissende und stechende Geruch bekannt.

Als Hyperplasie bezeichnet man eine Anpassungsreaktion des Gewebes durch Vergrößerung, wobei es bei der Hyperplasie, im Unterschied zur Hypertrophie, zu einer Zellvermehrung kommt.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.