Um nach einem Herzinfarkt makroskopische Veränderungen zu sehen, muß der Patient noch lange genug weitergelebt haben, da sichtbare Umbauprozesse nur am lebenden Herzen stattfinden. Sechs Stunden nach dem Infarkt sieht man eine Abblassung des Infarktgebietes, nach 12 Stunden eine lehmgelbe Färbung wie in diesem Präparat. Wird der Myokardinfarkt überlebt, wird er durch Granulationsgewebe organisiert und es bildet sich nach ca. sechs Wochen eine narbige, weiße bindegewebige Schwiele aus.
Granulationsgewebe ist der Reparaturmechanismus des Organismus. Gewebsdefekte wie Wunden, Ulzera, Abszesse, Nekrosen, Thromben, Fibrinbelage werden durch die Einwanderung von Makrophagen abgeraumt. Fibroblasten bilden kollagenes Bindegewebe und einsprossende Kapillaren sorgen für die Durchblutung des neu entstandenen Gewebes (Organisation). Am Ende resultiert eine bindegewebige Defektheilung (Narbe, Schwiele, Fibrose).
