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Anämischer Infarkt

Der Großhirnhemisphärenschnitt durch ein formalinfixiertes Gehirn zeigt in der rechten Bildhälfte eine regelrecht erhaltene Hemisphäre mit der Capsula interna. Im linken Bildteil sieht man im Bereich der Capsula interna einen zystischen Defekt. Dieser Defekt stellt den Endzustand eines intrazerebralen ischämischen Infarktes vor 25 Jahren dar (Hirninfarkt Stadium III). Dieser Defekt hat zu einer deutlichen Mittellinienverlagerung des Gehirns und zur Erweiterung des angrenzenden Ventrikels geführt.

Zur Fixierung des Gewebes wird Formalin (wassrige Formaldehydlösung) verwandt. Durch die Fixierung denaturieren die Proteine und der Verfallsprozeß des Gewebes wird aufgehalten. Ferner wirkt das Formalin desinfizierend. Das fixierte Gewebe ist fest und gut schneidbar, verliert aber leider seine Farbe und wird grau/braun. Eine optimale Histologie erhalt man nur nach ausreichender Fixierung des Gewebes (vor die Morphologie hat der Herrgott die Fixation gestellt). Das Formalin sollte in einer neutral gepufferten (pH 7,4) 4%igen Lösung zur Gewebefixierung eingesetzt werden. Damit sind an dem fixierten Gewebe dann auch weiterführende Untersuchungen (DNA, RNA) möglich. Für spezielle Gewebeproben sind andere Fixantien als Formalin besser geeignet (z.B. Hodenbiopsien, Knochenmarkbiopsien). Eine eindeutige krebserregende Wirkung von Formalin konnte bislang noch nicht nachgewiesen werden, auch wenn dieses oft vermutet und ausgiebig untersucht wurde. Jedem Mediziner ist jedoch der beissende und stechende Geruch bekannt.

Als Zyste bezeichnet man einen pathologischen Hohlraum, der eine spezifische Zellauskleidung aufweist (z.B. Plattenepithel). Im Unterschied dazu sind Pseudozysten auch pathologische Hohlraume, zeigen aber keine Auskleidung durch eine spezifische Zellschicht, sondern sind z.B. von Bindegewebe oder Granulationsgewebe ausgekleidet.

Unterbrechung der Durchblutung eines Organs/Organteils infolge mangelnder arterieller Blutzufuhr.

Durch mangelnde Durchblutung (Ischamie) entstandener Gewebsuntergang (Nekrose) eines Gewebes oder Organs.