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Präparat: Z10 (F)
Akute Osteomyelitis
H.-E.

Die akute infektiöse Entzündung des Knochens befällt zunächst in der Regel die Spongiosa mit dem Knochenmark und wird deshalb Osteomyelitis genannt. Sie wird meist durch bakterielle Erreger ausgelöst, die per continuitatem im Rahmen einer Verletzung (posttraumatische Osteomyelitis) oder bei fortgeleiteter lokaler Entzündung (Osteomyelitis circumscripta, häufig im Kieferknochen bei entzündlicher Zahnerkrankung) oder hämatogen in das Knochenmark gelangen. Eine wichtige Sonderform der Osteomyelitis ist die durch Tuberkelbakterien ausgelöste granulomatöse Osteomyelitis tuberculosa, die meist die Wirbelköper befällt (Spondylitis). Das vorliegende Bild zeigt Spongiosa mit einem zellulären Infiltrat im Markraum, das in der Übersicht nicht eindeutig einzuordnen ist.

Granulom wird grundsatzlich mit Knötchen übersetzt. Besondere chronische Entzündungen bezeichnet man als granulomatös, weil bei diesen makroskopisch knötchenförmige Gewebsverdichtungen zu erkennen sind. Histologisch kann man verschiedene Granulomarten unterscheiden: G. vom Tuberkulosetyp, Pseudotuberkulosetyp, Sarkoidosetyp, Fremdkörperg., Rheumatisches G., Rheumatoides G.. Die verschiedenen Granulomtypen sind nicht eindeutig charakteristisch für eine Erkrankung. So kommen Tuberkulosegranulome auch bei Lepra, Syphilis, Tumor, PVP-Staubeinlagerungen u.a. vor! Typische Zellen eines Granuloms sind Riesenzellen, Epitheloidzellen, Lymphozyten. Wichtig ist die Unterscheidung zur granulierenden Entzündung, die durch Granulationsgewebe gekennzeichnet ist und nur vom Namen her ahnlich ist. Auch der neutrophile Granulozyt hat mit beiden nichts gemein.