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Präparat: 28 (F)
Tuberkulöse Kaverne
H.-E.

Bei schlechter Abwehrlage kann durch Ausbreitung eines verkäsenden Primärkomplexes der Tuberkulose, z.B. durch eine misslungene granulomatöse Abgrenzung, ein größerer Bronchus miteinbezogen werden, in welchen die verflüssigten Käsemassen entleert werden. Den zurückbleibenden Gewebsdefekt bezeichnet man als Frühkaverne. Durch bronchogene Streuung vermag der Prozeß sich weiter auszubreiten. Die Folgen sind eine käsige Herdpneumonie und eine weitere Kavernisierung. In der unteren Bildhälfte erkennt man die eosinophile Kavernenwand, die auf der lumenabgewandten Seite in Bindegewebe übergeht. Darunter sieht man das Kavernenlumen, das durch Abhusten des nekrotischen Gewebes entsteht (kleine Nekrosereste an der Kavernenwand zu erkennen).

Granulom wird grundsatzlich mit Knötchen übersetzt. Besondere chronische Entzündungen bezeichnet man als granulomatös, weil bei diesen makroskopisch knötchenförmige Gewebsverdichtungen zu erkennen sind. Histologisch kann man verschiedene Granulomarten unterscheiden: G. vom Tuberkulosetyp, Pseudotuberkulosetyp, Sarkoidosetyp, Fremdkörperg., Rheumatisches G., Rheumatoides G.. Die verschiedenen Granulomtypen sind nicht eindeutig charakteristisch für eine Erkrankung. So kommen Tuberkulosegranulome auch bei Lepra, Syphilis, Tumor, PVP-Staubeinlagerungen u.a. vor! Typische Zellen eines Granuloms sind Riesenzellen, Epitheloidzellen, Lymphozyten. Wichtig ist die Unterscheidung zur granulierenden Entzündung, die durch Granulationsgewebe gekennzeichnet ist und nur vom Namen her ahnlich ist. Auch der neutrophile Granulozyt hat mit beiden nichts gemein.

Der Begriff Eosinophilie kann zweierlei bedeuten. In der HE-Histologie spricht man von eosinophil, wenn eine Struktur, oft das Zytoplasma einer Zelle, deutlich rot, also mit dem Farbstoff Eosin, angefarbt ist (z.B. beim Herzinfarkt). In der Hamatologie spricht man bei einer Vermehrung von eosinophilen Granulozyten von Eosinophilie (im Blutbild oder Knochenmark). Da auch in histologischen Praparaten manchmal eine Vermehrung eosinophiler Granulozyten zu sehen ist (Nasenschleimhautpolyp, Praparat 1), z.B. bei Allergie oder parasitaren Erkrankungen, spricht man auch hier manchmal von Eosinophilie.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.