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Präparat: Z21 (F)
Mediale Halszyste
H.-E.

Die mediale Halszyste ist eine dysontogenetische Läsion, die aus Residuen des Ductus thyreoglossus entsteht. In der Embryonalentwicklung wandert die Schilddrüsenanlage entlang dieses Ganges in der Mittellinie vom Zungengrund nach kaudal. Zysten, die aus diesem Gang entstehen, liegen demnach medial. Sie zeigen eine Auskleidung durch ein zweireihiges hochprismatisches Epithel. In der Zystenwand eingelagert findet man in der Regel heterotopes Schilddrüsengewebe. Der Querschnitt durch die Zystenwand zeigt links oben das Lumen der Zyste.

Als Zyste bezeichnet man einen pathologischen Hohlraum, der eine spezifische Zellauskleidung aufweist (z.B. Plattenepithel). Im Unterschied dazu sind Pseudozysten auch pathologische Hohlraume, zeigen aber keine Auskleidung durch eine spezifische Zellschicht, sondern sind z.B. von Bindegewebe oder Granulationsgewebe ausgekleidet.

Als Ontogenese bezeichnet man die embryonale Entwicklung. Dysontogenetisch sind Lasionen, die auf eine primare Entwicklungsstörung zurückzuführen sind.

auch Dystopie. Vorkommen eines Gewebes an einem Ort, an dem es normalerweise nicht ist, z.B. Magenschleimhaut in einem Meckelschen Divertikel, Schilddrüsengewebe am Zungengrund u.a.. Auch bei der Erregungsbildung im Herzen spricht man von heterotoper Erregung, wenn die Herzkontraktion außerhalb des Sinusknotens ausgelöst wird.