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Präparat: Z47 (F)
Pleomorphes Adenom der Speicheldrüse
H.-E.

Das pleomorphe Adenom ist der häufigste Speicheldrüsentumor und tritt meistens in den großen Speicheldrüsen auf. Seinen Namen trägt es wegen der Vielgestaltigkeit der Zellen, aus denen es besteht. Diese Zellen weisen sowohl Merkmale von Epithelien, als auch von mesenchymalen Zellen auf. Die im englischen Sprachraum verwendete Bezeichnung Mischtumor ist dennoch nicht richtig, da man davon ausgeht, daß sowohl die epitheliale, als auch die mesenchymale Komponente aus Myoepithelien oder Schaltstückepithelien entsteht. Das pleomorphe Adenom zeigt in der Übersicht ein buntes Bild. Es wächst knotig und ist seitlich scharf begrenzt durch eine bindegewebige Kapsel.

Auch polymorph, vielgestaltig; im Gegensatz zu monomorph, eingestaltig. Bei Neoplasien wird die Gestalt der Tumorzellen bewertet. Je unterschiedlicher (pleomorpher) die Tumorzellen untereinander sind, desto geringer ist der Tumor meist differenziert. Dies gilt allerdings nicht für alle Tumoren. Phaochromozytome (neuroendokrine Tumoren der Nebenniere und des Grenzstrangs) können hochgradig pleomorphe Tumorzellen aufweisen und verhalten sich dennoch oft gutartig.

Gutartige, von Drüsen bildendem Epithel ausgehende, autonome Neoplasie. Adenome können in allen Drüsen oder der drüsigen Schleimhaut von Organen auftreten. Das Muttergewebe wird dem Namen oft vorrangestellt: Dickdarmadenom, Schilddrüsenadenom, etc.. Sie zeichnen sich durch langsames, verdrangendes, nicht invasives Wachstum aus (Kennzeichen gutartiger Tumoren). In parenchymatösen Organen sind sie meist umkapselt.

Der Begriff Tumor bezeichnet grundsatzlich eine Schwellung des Gewebes. So ist er auch Bestandteil der von Celsus definierten Merkmale einer Entzündung (Calor, Rubor, Dolor, Tumor). Zumeist wird der Begriff Tumor jedoch im Sinne einer autonomen Neubildung von Gewebe (Neoplasie) benutzt. Dabei muß aber auch wieder unterschieden werden zwischen einer gutartigen und einer bösartigen Geschwulst.