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Präparat: Z46 (F)
Warthin-Tumor der Speicheldrüse
H.-E.

Der Warthin-Tumor ist eine gutartige Neoplasie, die vor allem in den großen Speicheldrüsen auftritt, am weitaus häufigsten in der Glandula parotidea. Wegen seines Aufbaus aus zystischen Strukturen und lymphatischem Gewebe wird er auch Zystadenolymphom genannt. Diese Bezeichnung ist allerdings irreführend, da es sich nicht um eine lymphatische Neubildung, sondern um einen Speicheldrüsentumor handelt und die Epithelien die eigentlich neoplastische Komponente darstellen. Begrenzt wird der Warthin-Tumor von einer bindegewebigen Kapsel.

Der Begriff Tumor bezeichnet grundsatzlich eine Schwellung des Gewebes. So ist er auch Bestandteil der von Celsus definierten Merkmale einer Entzündung (Calor, Rubor, Dolor, Tumor). Zumeist wird der Begriff Tumor jedoch im Sinne einer autonomen Neubildung von Gewebe (Neoplasie) benutzt. Dabei muß aber auch wieder unterschieden werden zwischen einer gutartigen und einer bösartigen Geschwulst.

Lymphom meint grundsatzlich Lymphknotenschwellung. Auch bei reaktiven Prozessen kommt es zu Lymphknotenvergrößerungen. Meist wird der Begriff aber im Sinne einer bösartigen Lymphknotenneoplasie gebraucht. Maligne Entartungen von lymphatischen Zellen nennt man maligne Lymphome. Hat ein nicht lymphatischer maligner Prozeß in einen Lymphknoten abgesiedelt, was auch zu einer Schwellung führen kann, spricht man von Metastase (z.B. Karzinom- oder Sarkommetastase).