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Präparat: Z54 (F)
Ameloblastom
H.-E.

Ameloblastome sind lokal invasiv wachsende, epitheliale odontogene Tumoren und machen ca. 1% aller Tumoren der Kieferknochen aus. Sie treten am häufigsten im Unterkiefer auf, bevorzugt zwischen der 3. und 5. Dekade und finden sich bei Männern öfter als bei Frauen. Ameloblastome sind in der Regel zentral im Kieferknochen lokalisiert. Sie haben eine grauweiße oder gelbliche Schnittfläche und können zystische Anteile aufweisen. Man unterscheidet nach histologischem Wachstumstyp verschiedene Subtypen des Ameloblastoms. Das hier vorliegende follikuläre Ameloblastom zeichnet sich durch Inseln unterschiedlich breit proliferierter Epithelien aus, die in einem zellreichen Stroma liegen.

odontogen sind Strukturen, die von Anteilen der Zahnanlage (Reste der Zahnleiste, bzw. Malassezsche Epithelnester) ausgehen. Bei Kieferzysten spricht man von nicht-odontogenen Zysten, wenn diese von Epithelinseln ausgehen, die nichts mit der Zahnlage zu tun haben.

Der Begriff Tumor bezeichnet grundsatzlich eine Schwellung des Gewebes. So ist er auch Bestandteil der von Celsus definierten Merkmale einer Entzündung (Calor, Rubor, Dolor, Tumor). Zumeist wird der Begriff Tumor jedoch im Sinne einer autonomen Neubildung von Gewebe (Neoplasie) benutzt. Dabei muß aber auch wieder unterschieden werden zwischen einer gutartigen und einer bösartigen Geschwulst.

Als Zyste bezeichnet man einen pathologischen Hohlraum, der eine spezifische Zellauskleidung aufweist (z.B. Plattenepithel). Im Unterschied dazu sind Pseudozysten auch pathologische Hohlraume, zeigen aber keine Auskleidung durch eine spezifische Zellschicht, sondern sind z.B. von Bindegewebe oder Granulationsgewebe ausgekleidet.

Als Proliferation bezeichnet man die Vermehrung eines Gewebes durch Zellteilung. Kennzeichen der Proliferation sind Mitosen, sowie der immunhistochemische Nachweis des Ki67-Proteins (auch MIB-1 genannt, nach dem Antikörper-Klon, der es detektiert).